Montag, 24. Januar 2022

Bastelanleitung Quadrant zur Höhenbestimmung von Himmelsobjekten

Um eine Unterstützung zum Auffinden von Objekten am Nacht- oder u. U. auch am Taghimmel zu haben, baute ich mir eine Art „manuelles GoTo“ für meinen azimutal montierten Refraktor. Die Funktionsweise dieser Art der Orientierung am Himmel und wie es dazu kam, dass ich mir so etwas baute, beschreibe ich in einem Forums-Artikel.

selbst gebastelter Quadrant aus Sperrholz


Ein Quadrant ist eine Art historischer Winkelmesser. In der Astronomie kann er dabei helfen, den Höhenwinkel eines Himmelskörpers zu bestimmen. In Verbindung mit einem Teleskop kann so ein Instrument auch benutzt werden, um Objekte anzupeilen, die momentan nicht sichtbar oder auch durch z. B. die Starhopping-Methode schwer zu erreichen sind. Bei meinem hier vorgestellten Quadranten handelt es sich um einen „Pendel-Quadranten“. So etwas selbst zu bauen, ist nicht schwer.

Material

•    Dickere Pappe oder Sperrholzplatte ca. 20 x 20 cm
•    Je nachdem Schere oder geeignete Säge
•    kleiner Bohrer oder Hammer und Nagel für das Befestigungsloch des Pendels
•    Zirkel
•    Geo-Dreieck, Lineal
•    Faden
•    Größere Perle, Schraube, Beilag-Scheibchen oder anderes Gewicht für das Pendel
•    evtl. kleine Perlen für den Pendelfaden
•    Stift

Schemazeichnung zur Konstruktion eines Quadranten

 

So wird der Quadrant gebastelt:

  1. auf die Pappe oder das Holz ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 17 cm zeichnen;
  2. mit einem Abstand von 2 cm zu der oberen und linken Seite des Quadrats je eine parallele Linie ziehen (s. Schemazeichnung), das sind die 0°- und die 90°-Linien des Quadranten;
  3. vom Schnittpunkt der beiden Linien ausgehend durch die gegenüberliegende Ecke die 45°-Linie zeichnen;
  4. mit dem Zirkel ausgehend vom Schnittpunkt der beiden Geraden einen Kreisbogen mit einem Radius von 15 cm ziehen;
  5. den Quadranten ausschneiden oder -sägen;
  6. mithilfe eines Geodreiecks die Grad-Einteilung in der gewünschten Feinheit auf dem Bogen anbringen (darauf achten, dass die Zahlen von links nach rechts größer werden), evtl. die 10er-Schritte durch eine Kerbe markieren;
  7. durch den Schnittpunkt der Geraden ein kleines Loch bohren und
  8. den Faden für das Pendel hindurchführen und an der Rückseite mit je einem Knoten (oder einer Perle) fixieren, damit er nicht verrutschen kann;
  9. falls der Faden am rauen Holz hängen bleibt und nicht frei an der Oberfläche entlang gleitet, kann man Perlen darauf auffädeln (so hab ich das hier gemacht) oder eine kleine Beilagscheibe oder etwas Ähnliches um das Pendelloch herum befestigen, damit etwas Abstand zwischen Faden und Holz ist;
  10. am Ende des Pendels ein Gewicht (z. B. größere Perle) festbinden;
  11. zur leichteren Handhabung evtl. noch die Kante, über die die Objekte angepeilt werden, markieren

 

So benutzt man einen Quadranten, um den Höhenwinkel eines Objekts zu bestimmen

Um herauszufinden, auf wie viel Grad Höhe ein Himmelsobjekt gerade steht, hält man den Quadranten senkrecht und blickt gerade über die Peilkante auf das Objekt. Das Pendel zeigt dann auf der Skala den Höhenwinkel an.



Dienstag, 14. September 2021

Jupiter - mein ganz spezieller Freund

Jupiter
Treuer Freund
Danke, dass Du da bist
Schon so lange
Nacht für Nacht
Als helles Licht
In der Dunkelheit

Jupiter
Vertrauter
Teilst nachts da draußen
Alles mit mir
Angst
Freude
Euphorie

Jupiter
Geheimnisvoller Begleiter
Ein klein wenig von Dir
Durfte ich sehen
Bewundern
Den Blick
In Dir verlieren
Nacht für Nacht
Dir näher kommen
Und doch bleibt mir
So viel von Dir verborgen

Jupiter
Du bist mir so nah
Tief in meinem Herzen
Warst Du
Bist Du
Und bleibst Du
Bis ans Ende meiner Tage
Und vielleicht
Auch noch darüber hinaus

Danke für diesen besonderen Sommer
Und dass ich Dich
Ein wenig besser
Kennenlernen durfte


 

Samstag, 10. Juli 2021

Ein Ausflug zum Osterberg mit den Augen einer Hobby-Astronomin

Der Osterberg bei Pfünz nahe Eichstätt im Naturpark Altmühltal ist bei Hobby-Astronomen bekannt, weil dort das jährliche Bayerische Teleskopmeeting BTM stattfindet. Für dieses mehrtägige Treffen mietet der Veranstalter, die Astronomiefreunde Ingolstadt, einen Zeltplatz der DPSG Eichstätt auf dem Osterberg an. Dieser Zeltplatz ist Privatgelände und nicht öffentlich zugänglich.

Nicht weit von diesem Zeltplatz entfernt gibt es einen Aussichtsplatz, der das Ziel meines Ausfluges war, und den ich in diesem Artikel vorstellen möchte.

Blick hinauf zum Aussichtsplatz auf dem Osterberg


Alle Wege führen nach Pfünz
Pfünz erreicht man von Kipfenberg, aber auch von Eichstätt aus über die St 2230. Von dort biegt man der Beschilderung nach in den Ort ein und folgt dort immer der Vorfahrtsstraße (Eichstätter Straße), bis man zu einer „abknickenden Vorfahrtsstraße“ kommt. Dort geht es geradeaus weiter, um an der Kirche vorbei die Waltinger Straße entlang zu fahren, bis auf Höhe der Hausnummer 24 rechts eine unscheinbare Straße abzweigt.

Wer mit dem Auto unterwegs ist und zu dem Aussichtspunkt hinauf wandern möchte, kann seinen Wagen auf dem langgezogenen Parkstreifen in der Waltinger Straße abstellen. Danach geht es die erwähnte Abzweigung entlang den Berg hoch. Die Stelle ist recht unauffällig, und man könnte auf den ersten Blick meinen, der Weg führe zu einem der Grundstücke dort. Dem ist aber nicht so.

Der Weg hinauf zum Aussichtspunkt
Ein kleiner, unscheinbarer Wegweiser zum „Lebensweg“ weist die Richtung, in der es auch zum Aussichtspunkt geht. Die enge, aber autotaugliche und tagsüber auch rege befahrene Straße ist der Zugangsweg zu dem Zeltplatz. Sie macht nur wenige Meter nach ihrem Beginn eine scharfe Rechtskurve, kurz danach geht es eng links herum. Nach etwa weiteren 200 Metern taucht eine Weggabelung auf. Der rechte Weg führt zum Aussichtspunkt, während der linke weiter zu dem Zeltplatz geht, auf dem das Astronomietreffen stattfindet.

Die Weggabelung: rechts zum Aussichtspunkt, links zum Zeltplatz


Nach wenigen Metern taucht rechts eine Art Umspannhäuschen oder sowas auf. Ab hier ist der Weg nur noch geschottert, aber den Funkturm, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Aussichtsplatzes in den Himmel ragt, kann man von hier aus schon sehen. Von dem Turm aus gelangt man über einen Wiesenweg zu dem Aussichtsplatz und erreicht damit auch eine ausgedehnte kuppenartige Wiese, die den Berg hier oben abschließt. Etwas weiter unten am Hang kann man durch den für diese Gegend typischen, etwa kniehohen Trockenrasen eine Bank erreichen, auf der man gemütlich sitzend die Aussicht über das Tal genießen kann.

Ich bin den Weg von der Waltinger Straße herauf zu Fuß gegangen. Die rund 800 Meter von dort unten bis zur Gipfelwiese ist bei einer durchschnittlichen Steigung von etwa 8% für Menschen mit einer durchschnittlichen Kondition in einer Viertelstunde zu Fuß gut machbar. Man kann bis zu der Weggabelung aber auch mit dem Auto fahren. Einen richtigen Parkplatz gibt es nur beim Zeltplatz, der von der Abzweigung etwa 300 Meter entfernt ist. Um den Aussichtspunkt herum bieten sich höchstens einige Wiesenwege zum Anhalten oder Wenden an. Diese Wiesenwege waren wie auch der Schotterweg trotz der ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Tage erstaunlich trocken und gut begehbar, ohne Pfützen oder schmierige Stellen.

rechts hinter dem Busch ist der Funkturm, links die Wiesenkuppe


Die Wiesenkuppe mit freier Sicht zum Himmel
Mein hobbyastronomisches Herz zog mich zu der Wiese. Das Gras dort war nur wenige Zentimeter hoch, und über die Verlängerung des eben geschilderten Grasweges konnte man das Gelände ohne viel Anstrengung erreichen. Und als ich mich dann dort oben umschaute, war es einfach großartig!

Von der weitläufigen Wiese auf 450 Metern Höhe (laut meinem Wander-Navi), die in weiter Ferne von einem Waldrand begrenzt wird, hat man einen fast uneingeschränkten Rundumblick zum Himmel! Nur an ein paar Stellen am Horizont gibt es Büsche oder Sträucher, die die Sicht etwas einschränken könnten. Und natürlich der Funkmast. Aber insgesamt hat man dort oben eine großartige Sicht auf den Himmel! Am liebsten hätte ich mich mitten auf die Wiese gelegt, nach oben geschaut und das Tageslicht ausgeknipst. Des nächtens stelle ich mir den Ort dort oben wunderschön vor.

Blick nach Osten
Blick nach - ich weiß die Richtung nicht mehr


Die astronomischen Sichtbedingungen des Gebietes
Laut der Homepage der Astronomiefreunde Ingolstadt soll – zumindest für den Zeltplatz, der nur einen Katzensprung entfernt liegt, eine Grenzgröße von 6 mag möglich sein. Der Stern 3 UMi (6,4 mag) soll bei guten Bedingungen frei sichtbar sein. Von der Lichtverschmutzung her sollen sich Eichstätt im Westen und Ingolstadt im Südosten moderat bemerkbar machen. Der Astronomieverein ordnet den Zeltplatz zwischen Bortle 3 und 4 ein.

Wie schön muss es in einer klaren Nacht dort oben sein!








Dienstag, 8. Juni 2021

Große Sagittarius-Wolke und Adlernebel M 16

Die große Sagittarius-Wolke ist von der kleinen abzugrenzen, die auch als Messier 24 bekannt ist. Beide befinden sich in einer benachbarten Himmelsregion. M 24 wird allerdings dem Sternbild Schütze zugerechnet, während sich der Adlernebel, der Teil der großen Sagittarius-Wolke ist, im Sternbild Schlange befindet.

Die große Sagittarius-Wolke - ein Blick zum Zentralbereich unserer Galaxie
Im Gegensatz zur kleinen Sagittarius-Wolke, die ein Bereich eines benachbarten Spiralarmes unserer Heimatgalaxie ist, handelt es sich bei ihrer großen Namensvetterin um einen Teil des Milchstraßenzentrums. Da sich zwischen unserem Sonnensystem und der Mitte unserer Galaxie ausgedehnte Staubwolken befinden, dringt nur an wenigen Stellen etwas Helligkeit bis zu unserer Erde herüber. Deshalb erscheint das Zentrum unserer Milchstraße weniger auffällig am Nachthimmel, als man eigentlich vermuten könnte. 

Aufsuchkarte Adlernebel M 16


Der Adlernebel Messier 16
M 16 besteht aus dem Sternhaufen NGC 6611 und dessen umgebenden Nebel IC 4703. Das Sternentstehungsgebiet Messier 16 befindet sich etwa 5600 Lichtjahre von uns entfernt und dehnt sich über einen Bereich von 35 Lichtjahren aus. Zu dem offenen Sternhaufen NGC 6611 zählen rund 375 Sterne. Aufgrund seiner markanten Form, die an einen Elefantenrüssel erinnert, ist der Adlernebel ein recht bekanntes Messier-Objekt. Bei den rüsselartigen Gebilden in dem Nebel handelt es sich um Säulen aus Staub, an deren Enden sich gerade neue Sterne ausformen.

Die große Sagittarius-Wolke und Messier 16 beobachten

Unter idealen Bedingungen lässt sich M 16 schon mit bloßem Auge als kleinen nebligen Fleck am Nachthimmel erkennen. Weil das Objekt in unseren Breiten eher horizontnah befindet, ist es trotzdem schwierig, es ohne Hilfsmittel zu erkennen. Bessere Chancen dazu hat man, wenn man sich etwas südlicher befindet, etwa im Mittelmeerraum.
Mit dem Fernglas lässt sich allerdings auch von Deutschland aus Messier 16 gut auffinden. Es erscheint als flächige matte Aufhellung. Teleskope ab 80 mm Öffnung zeigen das Objekt deutlicher abgegrenzt. Details des Nebels liefern jedoch erst große professionelle Teleskope.


Dienstag, 1. Juni 2021

Die kleine Sagittarius-Wolke, Messier 24

Sie ist eines meiner Lieblingsobjekte am Sommerhimmel. M 24 ist eine Sternwolke, die sich in einem benachbarten Spiralarm unserer Galaxie befindet – dem Sagittarius-Arm der Milchstraße. Wenn man Messier 24 erblickt, schaut man wie durch ein Fenster aus unserem eigenen Spiralarm, dem Orion-Arm, hinaus. Vorsicht: Die kleine Sagittarius-Wolke darf man nicht mit der großen verwechseln, einem sichtbaren Teil des Zentrums unserer Milchstraße.

 

Position unserer Erde in der Milchstraße


Messier 24 am Nachthimmel finden
Die kleine Sagittarius-Wolke ist etwa 10000 Lichtjahre von uns entfernt. Mit einer Ausdehnung von etwa 90‘ und einer Helligkeit von 4 m ist sie eher eines der auffälligeren Messier-Objekte, das sich bereits ohne Teleskop beobachten lässt. Aufspüren kann man sie schon mit dem Fernglas im Sternbild Schütze, etwa auf einer Linie zwischen dem „Deckel“ des Schütze-Teekessels und dem Schwanz der Schlange des Schlangenträgers. Dort befindet sie sich in der Nachbarschaft einiger anderer Messier-Objekte. Der Schwanennebel M 17 und der Adlernebel M 16 sind nicht fern, genauso wie das Sternmuster „Kleopatras Auge“ mit M 25.

 

Sternbild Schütze und Position der kleinen Sagittarius-Wolke M 24


Was kann man in der kleinen Sagittarius-Wolke erkennen?

Bei sehr guten Beobachtungsverhältnissen kann man die Sternwolke schon mit bloßem Auge als hellen Fleck innerhalb der Sommer-Milchstraße abgrenzen. Mit dem Fernglas lässt sich in dem Bereich ein nebliges Wölkchen mit einigen hellen hervortretenden Sternen erkennen. Dazu braucht es nicht einmal einen sehr dunklen Himmel, mir gelingt das bereits aus meiner Kleinstadt heraus. Mit einem Teleskop ab 80 mm Öffnung kann den Sternhaufen NGC 6603 als helle Verdickung ausmachen. Außerdem lassen sich die Dunkelwolken B 92 und B 93 abgrenzen. Auch noch weitere Dunkelwolken rahmen die kleine Sagittarius-Wolke ein und verleihen ihr abgrenzbare Konturen. Besonders auffällig ist ein fast dreieckiger Dunkelwolkenbereich an ihrem unteren Ende.



Montag, 31. Mai 2021

Jupiter und Saturn sind wieder da - Mai 2021

Gestern Abend hab ich kurzentschlossen einen späten „Ausflug“ zum Sternegucken unternommen. Nachdem die Ausgangssperre schon eine Weile wieder aufgehoben wurde und nun nach dem verregneten Mai sich endlich mal wieder ein klarer Nachthimmel zeigte, zog es mich gestern Nacht nach draußen.

Außerdem werden Jupiter und Saturn allmählich wieder zu Zeiten, mit denen ich mich anfreunden kann, sichtbar. Jupiter geht momentan kurz vor zwei Uhr morgens auf, Saturn etwa eine dreiviertel Stunde eher.


Es war spät, ich war müde, aber der Sternenhimmel lockte

Ich war zwar schon recht müde, aber als ich gestern so gegen 1 Uhr von meinem Balkon aus den tollen Sternenhimmel gesehen habe, raffte ich mich doch auf rauszugehen. Aber ich wollte nicht groß herumfahren zu meinem Beobachtungsplatz etwas außerhalb des Ortes. Ich wollte auch hauptsächlich schauen, ob ich Jupiter und Saturn aufspüren konnte. Außerdem hatte ich Lust, mir einfach mal einen Überblick zu verschaffen, welche Sternbilder inzwischen sichtbar waren. Und vielleicht noch nach ein paar Sternhaufen schauen. Das Ganze sollte zeitlich ja auch nicht ausufern. Es würde sowieso schon spät werden.


Aufbruch nur mit der kleinsten Astro-Ausrüstung

Also ließ ich auch mein Teleskop, das den Sommer über immer aufgebaut in der Abstellkammer auf einen spontanen Einsatz wartet (und mir immer im Weg steht ;)) dort, wo es war. Ich schnappte mir nur mein Fernglas, die Rotlichtlampe, das Messier-Buch und einen äußerst praktischen Klapphocker, den ich gut transportieren kann, und ging nur runter zu der dunklen Ecke hinterm Haus.

Dieser Beobachtungsplatz ist nicht sehr günstig – in der Stadt und am Horizont verstellen Häuser und Bäume teilweise die Sicht. Aber für meine Zwecke gestern Abend (heute frühmorgens) passte er schon. Ich hätte auch meinen Balkon genommen, aber von dem aus kann ich den Himmelsausschnitt, der mir gestern wichtig war, nicht einsehen.

Und kaum hatte ich auf meinem Klapphocker Platz genommen und den Blick nach oben gerichtet, war die Müdigkeit weg und die Begeisterung für den Sternenhimmel hatte mich wieder gepackt.


Die Sommer-Sternbilder sind da

Ich konnte trotz der Lichtverschmutzung (etwa Bortle 4) die Milchstraße schemenhaft über mir erkennen. Der Schwan war im Zenit. Außerdem konnte ich die alten Sommerbekannten Adler, Leier, Bootes wieder begrüßen. Erfreut stellte ich fest, dass horizontnah der Skorpion schon wieder da war, und auch den Schlangenträger und den Schützen fand ich.

Aufgeregt nahm ich das Fernglas zur Hand, und sofort hatte ich Kleopatras Auge im Blick. Ein Schwenk nach rechts, und dort war die kleine Sagittariuswolke! Sie ist eines meiner Lieblingsobjekte. Es ist einfach faszinierend, wenn ich mir vorstelle, dass ich, wenn ich sie sehe, zu einem anderen Spiralarm unserer Galaxie hinüberschauen kann! Einfach so. Weil es da ein Loch zum Durchgucken gibt. Herrlich!

Ich konnte ohne Probleme einige der anderen Messier-Objekte im Schützen und Schild aufspüren und genießen.


Findet Saturn ...

Inzwischen war es schon nach 2 Uhr geworden. Und ich wollte ja noch die beiden Planeten wieder zurück begrüßen. Doch in meiner dunklen Ecke versperrte mir die Bebauung den Blick zum Horizont. Deshalb ging ich samt meinem Hocker ein Stück die Straße entlang. Hinter einem Baum ging gerade der noch recht volle Mond auf. Etwas seitlich über ihm sah ich einen helleren „Stern“, der mein Herz höher schlagen ließ. Ich suchte ihn mit dem Fernglas auf – und war mir nicht sicher. Mir fiel wieder ein, dass ich den Ring von Saturn ohne Stativ eigentlich nicht erkennen kann. Aber je genauer ich mir das Objekt anschaute, desto überzeugter wurde ich: Saturn ist zurückgekehrt.


Wo ist mein alter Kumpel Jupiter?

Ich suchte das, was ich vom Horizont sehen konnte, weiter ab. Und nach einer Weile tauchte hinter einem Baum ein heller Punkt auf. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob es vielleicht eine entfernte Straßenlaterne war. Aber mit der Zeit stieg der Lichtpunkt höher, und ich konnte im Fernglas seine rötlich-gelbe Farbe erkennen. Das war keine Straßenlaterne. Das war mein alter Freund Jupiter! Glücklich begrüßte ich ihn. Dann wurde es aber höchste Zeit fürs Heimgehen.

Dienstag, 4. August 2020

Hübsche Sternmuster für die Beobachtung mit dem Fernglas

Ich liebe es momentan, mit meinem Fernglas den Nachthimmel zu erkunden. Besonders angetan haben es mir gerade Sternmuster, man nennt sie auch Asterismen. Ein paar hübsche Exemplare, die gut für die Beobachtung mit einem 10x50 Fernglas geeignet sind, möchte ich hier beschreiben.

Kleiderbügel“ im Füchschen

Man findet dieses unverwechselbare Sternmuster, wenn man eine gedachte Linie zwischen Atair im Sternbild Adler und Wega in der Leier zieht. Etwa nach einem Drittel der Strecke (ausgehend von Atair) liegt der etwa 6‘ x 6‘ große Kleiderbügel. Seine offizielle Bezeichnung ist Collinder 399. Wenn man ihn einmal gefunden hat, ist es kaum mehr möglich, ihn zu übersehen. Bei sehr dunklem Himmel kann, wer gute Augen hat, ihn sogar ohne Fernglas als diffuses Wölkchen am Himmel ausmachen.


Aufsuchkarte für das Sternmuster Kleiderbügel im Füchschen


Kleopatras Auge“ im Schützen

Wie der Lidstrich von Kleopatras rechtem Auge zieht sich ein Bogen aus 15 Sternen um den Sternhaufen M 25, der das eigentliche Auge bildet. Dieses 160‘ x 70‘ große Sternmuster im Schützen ist recht auffällig und leicht zu finden, da man nur M 25 anpeilen muss, um es aufzuspüren. Die Gegend, in der dieser Asterismus liegt, ist für Fernglas-BeobachterInnen insgesamt recht interessant. In nächster Nachbarschaft liegen einige gut sichtbare Sternhaufen und Nebel. Besonders eindrucksvoll ist dabei die kleine Sagittarius-Wolke, die nur ein Stückchen rechts von Kleopatras Auge auftaucht.


Aufsuchkarte M 25 und "Kleopatras Auge" im Schützen


Angelhaken im Sternbild Schild

Mitten im Schild fällt eine lange gerade Sternkette auf, die in der Form eines Hakens ausläuft, der nach links zeigt. Die Sterne des Hakens sind etwas blasser als die der Geraden. Trotzdem kann man dieses Sternmuster ohne Probleme mit dem Fernglas finden. Es hat eine Ausdehnung von etwa 120‘ x 60‘.


Verlobungsring um Polaris im kleinen Wagen (Harrington 1)

Polaris ist der Diamant im eindrucksvollen Verlobungsring des kleinen Wagens. So lässt sich dieses Sternmuster leicht am Nachthimmel aufspüren. Neun zart leuchtende Sterne bilden einen ausgedehnten Ring von etwa 45‘ x 45‘. Der Polarstern strahlt als heller Diamant etwas oberhalb davon.


Aufsuchkarte "Verlobungsring um Polaris" im Kleinen Wagen


Die „Freunde der Nacht“ haben aufihrer Internetseite eine Sammlung von Sternmustern und musterwürdigen Sternhaufen zusammengestellt (großteils sogar mit Bild), die ich unter anderem als Quelle für diesen Text benutzt habe.

Freitag, 6. März 2020

Was beeinflusst die Beobachtungsqualität?

Ob Sie bei der Sternenbeobachtung ein zufriedenstellendes Ergebnis bekommen, hängt nicht nur davon ab, ob und wenn ja welches Fernglas oder Teleskop Sie benutzen. Lichtverschmutzung, die Durchsichtigkeit der Erdatmosphäre und das „Seeing“ haben einen großen Einfluss darauf, welche Objekte Sie in welcher Qualität sehen können. 

Lichtverschmutzung

Je klarer und dunkler der Himmel ist, umso mehr Sterne kann man sehen. Vor allem lichtschwächere Himmelskörper wie stellare Nebel oder Galaxien sind aus Städten heraus aufgrund der Lichtverschmutzung selbst mit einem Teleskop nur schwer oder gar nicht beobachtbar. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, auch in der Stadt astronomische Beobachtungen durchzuführen. Wer sich darüber informieren möchte, wie stark die eigene Wohngegend von der Lichtverschmutzung betroffen ist, kann sich im Internet auf einer Lichtverschmutzungskarte informieren.

Transparenz der Atmosphäre

Der Blick zu den Sternen hinauf wird häufig durch Verunreinigungen der Erdatmosphäre erschwert. In Gegenden mit hohem Verkehrsaufkommen oder Industrieanlagen können sich feine Staubpartikel in den tieferen Luftschichten ansammeln. Dunstschichten, Hochnebel oder Wolken behindern ebenfalls die Sicht.
Da feuchte Luft und Staub sich besonders in Tallagen ansammelt, ist ein höher gelegener Beobachtungsplatz sinnvoll.

Aber auch in den oberen Schichten der Atmosphäre befindet sich manchmal viel Luftfeuchtigkeit, der Sie beim Beobachten des Nachthimmels nur schwer ausweichen können. Wenn auf eine Kaltfront oder ein Sturmtief, das die Atmosphäre saubergepustet hat, eine trockene Hochdruck-Wetterlage folgt, begünstigt das die Beobachtungsbedingungen.

Luftunruhe und Seeing

Luftunruhe entsteht durch Temperatur- und Druckunterschiede der bodennahen Atmosphärenschichten. Diese Turbulenzen verändern den Weg des Lichts, das von den Sternen zu einem Beobachter auf der Erde gelangt. Da ein Fernglas oder Teleskop das Licht von Himmelskörpern über eine größere Fläche hinweg einfängt und vergrößert, kann die Luftunruhe zu einem mehr oder weniger flackernden, verschmierten Bild führen. Dieser Effekt wird „Seeing“ genannt.

Vor allem in Städten ist die Luftunruhe besonders ausgeprägt, da Gebäude und ihre Umgebung sehr unterschiedliche Temperaturen haben. Deshalb ist die Sternbeobachtung mit einem Teleskop vom Balkon oder einem von der Sonne aufgeheizten Parkplatz aus eher ungünstig. Besser eignet sich ein Park mit ausgedehnten Rasenflächen, ein Feld oder ein Fußballplatz.

Die Helligkeit von Himmelsobjekten

Beim Blick in den Himmel erscheinen uns die Sterne unterschiedlich hell. Bereits in vorchristlicher Zeit teilte der griechische Astronom Hipparch die Gestirne nach ihrer Helligkeit in 6 Größenklassen ein, als er sie in seinem Sternkatalog festhielt. Die hellsten Sterne ordnete er der Größenklasse eins zu. Himmelskörper, die er mit bloßem Auge gerade noch sehen konnte, gehörten zur sechsten.

Scheinbare Helligkeit – absolute Helligkeit von Himmelsobjekten

Als scheinbare oder visuelle Helligkeit wird die Strahlkraft eines Sterns bezeichnet, die wir aus unserer Perspektive von der Erde aus erkennen können. Himmelskörper werden aufgrund ihrer scheinbaren Helligkeit in verschiedene Größenklassen eingeteilt, die auf die Skala von Hipparch zurückgehen. Da aber im Lauf der Zeit immer bessere Teleskope erfunden wurden, reichte irgendwann die antike Einteilung nicht mehr aus. Die Skala wurde bis auf Nachkommastellen verfeinert und nach oben und unten hin erweitert. So gibt es heutzutage sogar Größenklassen mit einem negativen Wert. Das Formelzeichen für die scheinbare Helligkeit ist ein manchmal hochgestelltes m oder mag (abgeleitet vom lat. magnitudo = Größe).

Tabelle Sichtbarkeitsgrenzen von Himmelskörpern

Je niedriger der mag-Wert, desto lichtschwächer ist ein Stern. Einen Überblick verschafft die folgende Tabelle:

Himmelskörper Helligkeit Sichtbarkeit
Sonne -26,73 mag mit bloßem Auge
Vollmond -12,72 mag

Jupiter -2,94 mag

Wega im Sternbild Leier 0,03 mag

Polarstern 1,97 mag

Andromedagalaxie 3,4 mag



ca. 6 mag Grenze Sichtbarkeit mit bloßem Auge bei optimalen Bedingungen am dunklen Landhimmel
Neptun 7,8 mag Fernglas


9 - 10 mag Grenze für Sichtbarkeit mit Fernglas


ca. 10 mag Grenze für 60-mm-Teleskope
Pluto 13,9 mag



24 mag Grenze für erdgebundene Riesenteleskope


30 mag Grenze für Welt­raumteleskop Hubble


Die scheinbare Helligkeit hat nichts damit zu tun, wie hell der betreffende Himmelskörper tatsächlich ist. Um die wirkliche Leuchtkraft mehrerer Sterne miteinander vergleichen zu können, müssen sie alle rechnerisch in dieselbe Entfernung (33 Lichtjahre bzw. 10 Parsecs) vom Betrachter gebracht werden. Denn ein Stern, der weiter entfernt ist, wird lichtschwächer wahrgenommen als ein nahe gelegener, auch wenn beide genau gleich stark strahlen.

Um die Werte der absoluten Helligkeit von denen der scheinbaren unterscheiden zu können, wird als Formelzeichen ein großgeschriebenes M benutzt.

Donnerstag, 5. März 2020

Sternhaufen für Fernglas und kleines Einsteiger-Teleskop

Die Sternhaufen, die ich hier in einer Tabelle zusammengestellt habe, lassen sich auch schon mit kleinen Teleskopen oder Ferngläsern gut beobachten. Wie gut man sie erkennen kann, hängt nicht nur von ihrerHelligkeit und Ausdehnung ab, sondern auch von den Beobachtungsbedingungen. Bei klarem, mondlosem Nachthimmel und möglichst geringer Lichtverschmutzung lassen sich auch unscheinbarere Sternhaufen aufspüren. In Vorstadtgebieten sollte man sich eher auf die lichtstärkeren konzentrieren. Einige dieser Sternhaufen haben eine recht große Flächenausdehnung. Bei diesen sollten Sie eher eine geringere Vergrößerung im Teleskop oder gleich ein Fernglas benutzen, damit Sie sie möglichst vollständig ins Gesichtsfeld bringen können.


Sternbild Bezeichnung Art Helligkeit Ausdehnung Anzahl Sterne
Andromeda NGC 752 Offener Haufen 5,7 mag 57‘ 60
Andromeda NGC 7686 Offener Haufen 5,6 mag 15‘ 20
Füchschen NGC 6885 Offener Haufen 5,7 mag 20‘ 35
Fuhrmann M 36 Offener Haufen 6 mag 10‘ 200
Fuhrmann M 37 Offener Haufen 5,6 mag 15‘ 2000
Fuhrmann M 38 Offener Haufen 6,4 mag 21‘ 150
Haar der Berenike M 53 Kugelsternhaufen 8 mag 12,6‘

Haar der Berenike Mel 111 Offener Haufen 1,8 mag 270‘ 37
Herkules M 13 (Herkuleshaufen) Kugelsternhaufen 6,4 mag 20‘ 1 Mio.
Herkules M 92 Kugelsternhaufen 6,5 mag 14‘

Jagdhunde M 3 Kugelsternhaufen 6,4 mag 18‘ 500000
Kassiopeia NGC 457 (Eulensternhaufen) Offener Haufen 6,4 mag 20‘ 80
Krebs M 44 (Krippe) Offener Haufen 3,1 mag 95‘ 50
Krebs M 67 Offener Haufenn 7 mag 30‘ 500
Orion Collinder 70 Offener Haufen 0,4 mag 150 150
Orion NGC 1981 Offener Haufen 4,6 mag 28 20
Pegasus M 15 Kugelsternhaufen 6,0 mag 18‘ 500.000
Perseus h /Chi Persei (NGC 869 / NGC 884) Doppelsternhaufen 5,3 mag; 6,1 mag je 30‘ 315
Perseus M 34 Offener Haufen 5,2 mag 25‘ 100
Perseus Melotte 20 Offener Haufen 1,2 mag 50
Pfeil M 71 Kugelsternhaufen 6,1 mag 7,2‘

Schlangenträger NGC 6633 Offener Haufen 4,6 mag 27‘ 30
Schlangenträger M 9 Kugelsternhaufen 8,2 mag 12‘

Schlangenträger M 10 Kugelsternhaufen 6,6 mag 20‘

Schlangenträger M 12 Kugelsternhaufen 6,1 mag 16‘

Schlangenträger M 14 Kugelsternhaufen 7,9 mag 11‘

Schlangenträger M 19 Kugelsternhaufen 7,5 mag 17‘

Schütze M 18 Offener Haufen 7 mag 10‘ 40
Schütze M 22 Kugelsternhaufen 5,5 mag 22‘ 80.000
Schütze M 25 Offener Haufen 4,6 mag 29‘ 220
Schwan M 5 Kugelsternhaufen 5,7 mag 23‘

Schwan M 39 Offener Haufen 4,6 mag 32‘ 80
Skorpion M 4 Kugelsternhaufen 5,8 mag 36‘ 100.000
Skorpion M 6 Offener Haufen 4,2 mag 33‘ 80
Skorpion M 7 Offener Haufen 3,3 mag 80‘ 80
Skorpion M 80 Kugelsternhaufen 7,3 mag 10‘ 400000
Stier M 45 (Plejaden) Offener Haufen 1,4 mag 110‘ 500
Stier Hyaden Offener Haufen 0,8 mag 330‘ 350
Wassermann M 2 Kugelsternhaufen 6,3 mag 16‘ 100000
Zwillinge M 35 Offener Haufen 5,1 mag 28‘ 500

Einige Doppelsterne für das kleine Einsteiger-Teleskop

Die folgende Tabelle listet eine Auswahl an Doppelsternen auf, die ich für die Beobachtung mit einem kleinen Anfänger-Teleskop geeignet halte. Ob man die einzelnen Komponenten voneinander trennen kann, hängt von ihrer Helligkeit und der Entfernung, in der sie zueinander stehen, ab.
Einige dieser Doppelsterne lassen sich auch mit einem Fernglas auftrennen, zum Beispiel Mizar und Alkor im Großen Wagen, Epsilon Lyrae im Sternbild Leier oder Theta und Sigma Tauri im Stier. Um ein Verwackeln zu vermeiden, ist es hilfreich, dabei ein Stativ zu benutzen.
Suchen Sie sich diese Doppelsterne doch anhand einer Sternkarte heraus und testen Sie, welche davon Sie mit einem Feldstecher trennen können und welche nur mit dem Teleskop. Vielleicht können Sie auch die Farben der einzelnen Komponenten erkennen. Wer gute Augen hat, sollte sich auch mal daran versuchen, die beiden „Augentester“ Mizar und Alkor ganz ohne Instrument aufzutrennen.


Bezeichnung Sternbild Helligkeit der Komponenten Abstand der Komponenten Farbe
Mizar & Alkor Großer Wagen 2,0 mag; 4,0 mag 705‘‘ gelb, bläulich
Mizar Großer Wagen 2,3 mag;
4,0 mag
14,4‘‘

Polaris Kleiner Wagen 2,0 mag 9,0 mag 18,4‘‘ Gelb, weiß
Cor Caroli Jagdhunde 2,9 mag; 5,6 mag 19,3‘‘ Gelb, orange
Eta Cassiopeiae Kassiopeia 3,5 mag 7,5 mag ca. 13‘‘ Gelb, rot
Epsilon Lyrae (Komponenten 4 und 5) Leier 4,7 mag; 4,6 mag 208‘‘ orange, bläulich
Albireo Schwan 3,1 mag; 5,1 mag 34‘‘ gold, blau
Gamma Andromedae Andromeda 2,3 mag; 4,8 mag 9,6‘‘ gold, grünlich
Mü Scorpii Skorpion 3 mag; 3,6 mag 346‘‘

Aldebaran Stier 0,9 mag; 13 mag 121‘‘ rot
Tau Tauri Stier 4,3 mag 8,6 mag 63‘‘

Theta Tauri Stier 3,4 mag; 3,8 mag 337‘‘

Sigma Tauri Stier 4,8 mag; 5,1 mag 431‘‘

Iota Cancri Krebs 4,2 mag; 6,0 mag 30‘‘ gold, blau
Castor Zwillinge 1,9 mag;
2,9 mag;
4‘‘ – 5‘‘

Rigel Orion 0,1 mag; 6,6 mag 9,5‘‘

Sigma Orionis Orion 4 mag bis 10 mag 11‘‘; 13‘‘; 43‘‘ weiß, blau
Iota Orionis Orion 2,8 mag; 6,9 mag 11,3‘‘ weiß, blau
Sirius Großer Hund - 1,5 mag; 8,5 mag 3,1‘‘ – 11,9‘‘