Samstag, 10. Juli 2021

Ein Ausflug zum Osterberg mit den Augen einer Hobby-Astronomin

Der Osterberg bei Pfünz nahe Eichstätt im Naturpark Altmühltal ist bei Hobby-Astronomen bekannt, weil dort das jährliche Bayerische Teleskopmeeting BTM stattfindet. Für dieses mehrtägige Treffen mietet der Veranstalter, die Astronomiefreunde Ingolstadt, einen Zeltplatz der DPSG Eichstätt auf dem Osterberg an. Dieser Zeltplatz ist Privatgelände und nicht öffentlich zugänglich.

Nicht weit von diesem Zeltplatz entfernt gibt es einen Aussichtsplatz, der das Ziel meines Ausfluges war, und den ich in diesem Artikel vorstellen möchte.

Blick hinauf zum Aussichtsplatz auf dem Osterberg


Alle Wege führen nach Pfünz
Pfünz erreicht man von Kipfenberg, aber auch von Eichstätt aus über die St 2230. Von dort biegt man der Beschilderung nach in den Ort ein und folgt dort immer der Vorfahrtsstraße (Eichstätter Straße), bis man zu einer „abknickenden Vorfahrtsstraße“ kommt. Dort geht es geradeaus weiter, um an der Kirche vorbei die Waltinger Straße entlang zu fahren, bis auf Höhe der Hausnummer 24 rechts eine unscheinbare Straße abzweigt.

Wer mit dem Auto unterwegs ist und zu dem Aussichtspunkt hinauf wandern möchte, kann seinen Wagen auf dem langgezogenen Parkstreifen in der Waltinger Straße abstellen. Danach geht es die erwähnte Abzweigung entlang den Berg hoch. Die Stelle ist recht unauffällig, und man könnte auf den ersten Blick meinen, der Weg führe zu einem der Grundstücke dort. Dem ist aber nicht so.

Der Weg hinauf zum Aussichtspunkt
Ein kleiner, unscheinbarer Wegweiser zum „Lebensweg“ weist die Richtung, in der es auch zum Aussichtspunkt geht. Die enge, aber autotaugliche und tagsüber auch rege befahrene Straße ist der Zugangsweg zu dem Zeltplatz. Sie macht nur wenige Meter nach ihrem Beginn eine scharfe Rechtskurve, kurz danach geht es eng links herum. Nach etwa weiteren 200 Metern taucht eine Weggabelung auf. Der rechte Weg führt zum Aussichtspunkt, während der linke weiter zu dem Zeltplatz geht, auf dem das Astronomietreffen stattfindet.

Die Weggabelung: rechts zum Aussichtspunkt, links zum Zeltplatz


Nach wenigen Metern taucht rechts eine Art Umspannhäuschen oder sowas auf. Ab hier ist der Weg nur noch geschottert, aber den Funkturm, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Aussichtsplatzes in den Himmel ragt, kann man von hier aus schon sehen. Von dem Turm aus gelangt man über einen Wiesenweg zu dem Aussichtsplatz und erreicht damit auch eine ausgedehnte kuppenartige Wiese, die den Berg hier oben abschließt. Etwas weiter unten am Hang kann man durch den für diese Gegend typischen, etwa kniehohen Trockenrasen eine Bank erreichen, auf der man gemütlich sitzend die Aussicht über das Tal genießen kann.

Ich bin den Weg von der Waltinger Straße herauf zu Fuß gegangen. Die rund 800 Meter von dort unten bis zur Gipfelwiese ist bei einer durchschnittlichen Steigung von etwa 8% für Menschen mit einer durchschnittlichen Kondition in einer Viertelstunde zu Fuß gut machbar. Man kann bis zu der Weggabelung aber auch mit dem Auto fahren. Einen richtigen Parkplatz gibt es nur beim Zeltplatz, der von der Abzweigung etwa 300 Meter entfernt ist. Um den Aussichtspunkt herum bieten sich höchstens einige Wiesenwege zum Anhalten oder Wenden an. Diese Wiesenwege waren wie auch der Schotterweg trotz der ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Tage erstaunlich trocken und gut begehbar, ohne Pfützen oder schmierige Stellen.

rechts hinter dem Busch ist der Funkturm, links die Wiesenkuppe


Die Wiesenkuppe mit freier Sicht zum Himmel
Mein hobbyastronomisches Herz zog mich zu der Wiese. Das Gras dort war nur wenige Zentimeter hoch, und über die Verlängerung des eben geschilderten Grasweges konnte man das Gelände ohne viel Anstrengung erreichen. Und als ich mich dann dort oben umschaute, war es einfach großartig!

Von der weitläufigen Wiese auf 450 Metern Höhe (laut meinem Wander-Navi), die in weiter Ferne von einem Waldrand begrenzt wird, hat man einen fast uneingeschränkten Rundumblick zum Himmel! Nur an ein paar Stellen am Horizont gibt es Büsche oder Sträucher, die die Sicht etwas einschränken könnten. Und natürlich der Funkmast. Aber insgesamt hat man dort oben eine großartige Sicht auf den Himmel! Am liebsten hätte ich mich mitten auf die Wiese gelegt, nach oben geschaut und das Tageslicht ausgeknipst. Des nächtens stelle ich mir den Ort dort oben wunderschön vor.

Blick nach Osten
Blick nach - ich weiß die Richtung nicht mehr


Die astronomischen Sichtbedingungen des Gebietes
Laut der Homepage der Astronomiefreunde Ingolstadt soll – zumindest für den Zeltplatz, der nur einen Katzensprung entfernt liegt, eine Grenzgröße von 6 mag möglich sein. Der Stern 3 UMi (6,4 mag) soll bei guten Bedingungen frei sichtbar sein. Von der Lichtverschmutzung her sollen sich Eichstätt im Westen und Ingolstadt im Südosten moderat bemerkbar machen. Der Astronomieverein ordnet den Zeltplatz zwischen Bortle 3 und 4 ein.

Wie schön muss es in einer klaren Nacht dort oben sein!