Dienstag, 14. September 2021

Jupiter - mein ganz spezieller Freund

Jupiter
Treuer Freund
Danke, dass Du da bist
Schon so lange
Nacht für Nacht
Als helles Licht
In der Dunkelheit

Jupiter
Vertrauter
Teilst nachts da draußen
Alles mit mir
Angst
Freude
Euphorie

Jupiter
Geheimnisvoller Begleiter
Ein klein wenig von Dir
Durfte ich sehen
Bewundern
Den Blick
In Dir verlieren
Nacht für Nacht
Dir näher kommen
Und doch bleibt mir
So viel von Dir verborgen

Jupiter
Du bist mir so nah
Tief in meinem Herzen
Warst Du
Bist Du
Und bleibst Du
Bis ans Ende meiner Tage
Und vielleicht
Auch noch darüber hinaus

Danke für diesen besonderen Sommer
Und dass ich Dich
Ein wenig besser
Kennenlernen durfte


 

Samstag, 10. Juli 2021

Ein Ausflug zum Osterberg mit den Augen einer Hobby-Astronomin

Der Osterberg bei Pfünz nahe Eichstätt im Naturpark Altmühltal ist bei Hobby-Astronomen bekannt, weil dort das jährliche Bayerische Teleskopmeeting BTM stattfindet. Für dieses mehrtägige Treffen mietet der Veranstalter, die Astronomiefreunde Ingolstadt, einen Zeltplatz der DPSG Eichstätt auf dem Osterberg an. Dieser Zeltplatz ist Privatgelände und nicht öffentlich zugänglich.

Nicht weit von diesem Zeltplatz entfernt gibt es einen Aussichtsplatz, der das Ziel meines Ausfluges war, und den ich in diesem Artikel vorstellen möchte.

Blick hinauf zum Aussichtsplatz auf dem Osterberg


Alle Wege führen nach Pfünz
Pfünz erreicht man von Kipfenberg, aber auch von Eichstätt aus über die St 2230. Von dort biegt man der Beschilderung nach in den Ort ein und folgt dort immer der Vorfahrtsstraße (Eichstätter Straße), bis man zu einer „abknickenden Vorfahrtsstraße“ kommt. Dort geht es geradeaus weiter, um an der Kirche vorbei die Waltinger Straße entlang zu fahren, bis auf Höhe der Hausnummer 24 rechts eine unscheinbare Straße abzweigt.

Wer mit dem Auto unterwegs ist und zu dem Aussichtspunkt hinauf wandern möchte, kann seinen Wagen auf dem langgezogenen Parkstreifen in der Waltinger Straße abstellen. Danach geht es die erwähnte Abzweigung entlang den Berg hoch. Die Stelle ist recht unauffällig, und man könnte auf den ersten Blick meinen, der Weg führe zu einem der Grundstücke dort. Dem ist aber nicht so.

Der Weg hinauf zum Aussichtspunkt
Ein kleiner, unscheinbarer Wegweiser zum „Lebensweg“ weist die Richtung, in der es auch zum Aussichtspunkt geht. Die enge, aber autotaugliche und tagsüber auch rege befahrene Straße ist der Zugangsweg zu dem Zeltplatz. Sie macht nur wenige Meter nach ihrem Beginn eine scharfe Rechtskurve, kurz danach geht es eng links herum. Nach etwa weiteren 200 Metern taucht eine Weggabelung auf. Der rechte Weg führt zum Aussichtspunkt, während der linke weiter zu dem Zeltplatz geht, auf dem das Astronomietreffen stattfindet.

Die Weggabelung: rechts zum Aussichtspunkt, links zum Zeltplatz


Nach wenigen Metern taucht rechts eine Art Umspannhäuschen oder sowas auf. Ab hier ist der Weg nur noch geschottert, aber den Funkturm, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Aussichtsplatzes in den Himmel ragt, kann man von hier aus schon sehen. Von dem Turm aus gelangt man über einen Wiesenweg zu dem Aussichtsplatz und erreicht damit auch eine ausgedehnte kuppenartige Wiese, die den Berg hier oben abschließt. Etwas weiter unten am Hang kann man durch den für diese Gegend typischen, etwa kniehohen Trockenrasen eine Bank erreichen, auf der man gemütlich sitzend die Aussicht über das Tal genießen kann.

Ich bin den Weg von der Waltinger Straße herauf zu Fuß gegangen. Die rund 800 Meter von dort unten bis zur Gipfelwiese ist bei einer durchschnittlichen Steigung von etwa 8% für Menschen mit einer durchschnittlichen Kondition in einer Viertelstunde zu Fuß gut machbar. Man kann bis zu der Weggabelung aber auch mit dem Auto fahren. Einen richtigen Parkplatz gibt es nur beim Zeltplatz, der von der Abzweigung etwa 300 Meter entfernt ist. Um den Aussichtspunkt herum bieten sich höchstens einige Wiesenwege zum Anhalten oder Wenden an. Diese Wiesenwege waren wie auch der Schotterweg trotz der ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Tage erstaunlich trocken und gut begehbar, ohne Pfützen oder schmierige Stellen.

rechts hinter dem Busch ist der Funkturm, links die Wiesenkuppe


Die Wiesenkuppe mit freier Sicht zum Himmel
Mein hobbyastronomisches Herz zog mich zu der Wiese. Das Gras dort war nur wenige Zentimeter hoch, und über die Verlängerung des eben geschilderten Grasweges konnte man das Gelände ohne viel Anstrengung erreichen. Und als ich mich dann dort oben umschaute, war es einfach großartig!

Von der weitläufigen Wiese auf 450 Metern Höhe (laut meinem Wander-Navi), die in weiter Ferne von einem Waldrand begrenzt wird, hat man einen fast uneingeschränkten Rundumblick zum Himmel! Nur an ein paar Stellen am Horizont gibt es Büsche oder Sträucher, die die Sicht etwas einschränken könnten. Und natürlich der Funkmast. Aber insgesamt hat man dort oben eine großartige Sicht auf den Himmel! Am liebsten hätte ich mich mitten auf die Wiese gelegt, nach oben geschaut und das Tageslicht ausgeknipst. Des nächtens stelle ich mir den Ort dort oben wunderschön vor.

Blick nach Osten
Blick nach - ich weiß die Richtung nicht mehr


Die astronomischen Sichtbedingungen des Gebietes
Laut der Homepage der Astronomiefreunde Ingolstadt soll – zumindest für den Zeltplatz, der nur einen Katzensprung entfernt liegt, eine Grenzgröße von 6 mag möglich sein. Der Stern 3 UMi (6,4 mag) soll bei guten Bedingungen frei sichtbar sein. Von der Lichtverschmutzung her sollen sich Eichstätt im Westen und Ingolstadt im Südosten moderat bemerkbar machen. Der Astronomieverein ordnet den Zeltplatz zwischen Bortle 3 und 4 ein.

Wie schön muss es in einer klaren Nacht dort oben sein!








Dienstag, 8. Juni 2021

Große Sagittarius-Wolke und Adlernebel M 16

Die große Sagittarius-Wolke ist von der kleinen abzugrenzen, die auch als Messier 24 bekannt ist. Beide befinden sich in einer benachbarten Himmelsregion. M 24 wird allerdings dem Sternbild Schütze zugerechnet, während sich der Adlernebel, der Teil der großen Sagittarius-Wolke ist, im Sternbild Schlange befindet.

Die große Sagittarius-Wolke - ein Blick zum Zentralbereich unserer Galaxie
Im Gegensatz zur kleinen Sagittarius-Wolke, die ein Bereich eines benachbarten Spiralarmes unserer Heimatgalaxie ist, handelt es sich bei ihrer großen Namensvetterin um einen Teil des Milchstraßenzentrums. Da sich zwischen unserem Sonnensystem und der Mitte unserer Galaxie ausgedehnte Staubwolken befinden, dringt nur an wenigen Stellen etwas Helligkeit bis zu unserer Erde herüber. Deshalb erscheint das Zentrum unserer Milchstraße weniger auffällig am Nachthimmel, als man eigentlich vermuten könnte. 

Aufsuchkarte Adlernebel M 16


Der Adlernebel Messier 16
M 16 besteht aus dem Sternhaufen NGC 6611 und dessen umgebenden Nebel IC 4703. Das Sternentstehungsgebiet Messier 16 befindet sich etwa 5600 Lichtjahre von uns entfernt und dehnt sich über einen Bereich von 35 Lichtjahren aus. Zu dem offenen Sternhaufen NGC 6611 zählen rund 375 Sterne. Aufgrund seiner markanten Form, die an einen Elefantenrüssel erinnert, ist der Adlernebel ein recht bekanntes Messier-Objekt. Bei den rüsselartigen Gebilden in dem Nebel handelt es sich um Säulen aus Staub, an deren Enden sich gerade neue Sterne ausformen.

Die große Sagittarius-Wolke und Messier 16 beobachten

Unter idealen Bedingungen lässt sich M 16 schon mit bloßem Auge als kleinen nebligen Fleck am Nachthimmel erkennen. Weil das Objekt in unseren Breiten eher horizontnah befindet, ist es trotzdem schwierig, es ohne Hilfsmittel zu erkennen. Bessere Chancen dazu hat man, wenn man sich etwas südlicher befindet, etwa im Mittelmeerraum.
Mit dem Fernglas lässt sich allerdings auch von Deutschland aus Messier 16 gut auffinden. Es erscheint als flächige matte Aufhellung. Teleskope ab 80 mm Öffnung zeigen das Objekt deutlicher abgegrenzt. Details des Nebels liefern jedoch erst große professionelle Teleskope.


Dienstag, 1. Juni 2021

Die kleine Sagittarius-Wolke, Messier 24

Sie ist eines meiner Lieblingsobjekte am Sommerhimmel. M 24 ist eine Sternwolke, die sich in einem benachbarten Spiralarm unserer Galaxie befindet – dem Sagittarius-Arm der Milchstraße. Wenn man Messier 24 erblickt, schaut man wie durch ein Fenster aus unserem eigenen Spiralarm, dem Orion-Arm, hinaus. Vorsicht: Die kleine Sagittarius-Wolke darf man nicht mit der großen verwechseln, einem sichtbaren Teil des Zentrums unserer Milchstraße.

 

Position unserer Erde in der Milchstraße


Messier 24 am Nachthimmel finden
Die kleine Sagittarius-Wolke ist etwa 10000 Lichtjahre von uns entfernt. Mit einer Ausdehnung von etwa 90‘ und einer Helligkeit von 4 m ist sie eher eines der auffälligeren Messier-Objekte, das sich bereits ohne Teleskop beobachten lässt. Aufspüren kann man sie schon mit dem Fernglas im Sternbild Schütze, etwa auf einer Linie zwischen dem „Deckel“ des Schütze-Teekessels und dem Schwanz der Schlange des Schlangenträgers. Dort befindet sie sich in der Nachbarschaft einiger anderer Messier-Objekte. Der Schwanennebel M 17 und der Adlernebel M 16 sind nicht fern, genauso wie das Sternmuster „Kleopatras Auge“ mit M 25.

 

Sternbild Schütze und Position der kleinen Sagittarius-Wolke M 24


Was kann man in der kleinen Sagittarius-Wolke erkennen?

Bei sehr guten Beobachtungsverhältnissen kann man die Sternwolke schon mit bloßem Auge als hellen Fleck innerhalb der Sommer-Milchstraße abgrenzen. Mit dem Fernglas lässt sich in dem Bereich ein nebliges Wölkchen mit einigen hellen hervortretenden Sternen erkennen. Dazu braucht es nicht einmal einen sehr dunklen Himmel, mir gelingt das bereits aus meiner Kleinstadt heraus. Mit einem Teleskop ab 80 mm Öffnung kann den Sternhaufen NGC 6603 als helle Verdickung ausmachen. Außerdem lassen sich die Dunkelwolken B 92 und B 93 abgrenzen. Auch noch weitere Dunkelwolken rahmen die kleine Sagittarius-Wolke ein und verleihen ihr abgrenzbare Konturen. Besonders auffällig ist ein fast dreieckiger Dunkelwolkenbereich an ihrem unteren Ende.



Montag, 31. Mai 2021

Jupiter und Saturn sind wieder da - Mai 2021

Gestern Abend hab ich kurzentschlossen einen späten „Ausflug“ zum Sternegucken unternommen. Nachdem die Ausgangssperre schon eine Weile wieder aufgehoben wurde und nun nach dem verregneten Mai sich endlich mal wieder ein klarer Nachthimmel zeigte, zog es mich gestern Nacht nach draußen.

Außerdem werden Jupiter und Saturn allmählich wieder zu Zeiten, mit denen ich mich anfreunden kann, sichtbar. Jupiter geht momentan kurz vor zwei Uhr morgens auf, Saturn etwa eine dreiviertel Stunde eher.


Es war spät, ich war müde, aber der Sternenhimmel lockte

Ich war zwar schon recht müde, aber als ich gestern so gegen 1 Uhr von meinem Balkon aus den tollen Sternenhimmel gesehen habe, raffte ich mich doch auf rauszugehen. Aber ich wollte nicht groß herumfahren zu meinem Beobachtungsplatz etwas außerhalb des Ortes. Ich wollte auch hauptsächlich schauen, ob ich Jupiter und Saturn aufspüren konnte. Außerdem hatte ich Lust, mir einfach mal einen Überblick zu verschaffen, welche Sternbilder inzwischen sichtbar waren. Und vielleicht noch nach ein paar Sternhaufen schauen. Das Ganze sollte zeitlich ja auch nicht ausufern. Es würde sowieso schon spät werden.


Aufbruch nur mit der kleinsten Astro-Ausrüstung

Also ließ ich auch mein Teleskop, das den Sommer über immer aufgebaut in der Abstellkammer auf einen spontanen Einsatz wartet (und mir immer im Weg steht ;)) dort, wo es war. Ich schnappte mir nur mein Fernglas, die Rotlichtlampe, das Messier-Buch und einen äußerst praktischen Klapphocker, den ich gut transportieren kann, und ging nur runter zu der dunklen Ecke hinterm Haus.

Dieser Beobachtungsplatz ist nicht sehr günstig – in der Stadt und am Horizont verstellen Häuser und Bäume teilweise die Sicht. Aber für meine Zwecke gestern Abend (heute frühmorgens) passte er schon. Ich hätte auch meinen Balkon genommen, aber von dem aus kann ich den Himmelsausschnitt, der mir gestern wichtig war, nicht einsehen.

Und kaum hatte ich auf meinem Klapphocker Platz genommen und den Blick nach oben gerichtet, war die Müdigkeit weg und die Begeisterung für den Sternenhimmel hatte mich wieder gepackt.


Die Sommer-Sternbilder sind da

Ich konnte trotz der Lichtverschmutzung (etwa Bortle 4) die Milchstraße schemenhaft über mir erkennen. Der Schwan war im Zenit. Außerdem konnte ich die alten Sommerbekannten Adler, Leier, Bootes wieder begrüßen. Erfreut stellte ich fest, dass horizontnah der Skorpion schon wieder da war, und auch den Schlangenträger und den Schützen fand ich.

Aufgeregt nahm ich das Fernglas zur Hand, und sofort hatte ich Kleopatras Auge im Blick. Ein Schwenk nach rechts, und dort war die kleine Sagittariuswolke! Sie ist eines meiner Lieblingsobjekte. Es ist einfach faszinierend, wenn ich mir vorstelle, dass ich, wenn ich sie sehe, zu einem anderen Spiralarm unserer Galaxie hinüberschauen kann! Einfach so. Weil es da ein Loch zum Durchgucken gibt. Herrlich!

Ich konnte ohne Probleme einige der anderen Messier-Objekte im Schützen und Schild aufspüren und genießen.


Findet Saturn ...

Inzwischen war es schon nach 2 Uhr geworden. Und ich wollte ja noch die beiden Planeten wieder zurück begrüßen. Doch in meiner dunklen Ecke versperrte mir die Bebauung den Blick zum Horizont. Deshalb ging ich samt meinem Hocker ein Stück die Straße entlang. Hinter einem Baum ging gerade der noch recht volle Mond auf. Etwas seitlich über ihm sah ich einen helleren „Stern“, der mein Herz höher schlagen ließ. Ich suchte ihn mit dem Fernglas auf – und war mir nicht sicher. Mir fiel wieder ein, dass ich den Ring von Saturn ohne Stativ eigentlich nicht erkennen kann. Aber je genauer ich mir das Objekt anschaute, desto überzeugter wurde ich: Saturn ist zurückgekehrt.


Wo ist mein alter Kumpel Jupiter?

Ich suchte das, was ich vom Horizont sehen konnte, weiter ab. Und nach einer Weile tauchte hinter einem Baum ein heller Punkt auf. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob es vielleicht eine entfernte Straßenlaterne war. Aber mit der Zeit stieg der Lichtpunkt höher, und ich konnte im Fernglas seine rötlich-gelbe Farbe erkennen. Das war keine Straßenlaterne. Das war mein alter Freund Jupiter! Glücklich begrüßte ich ihn. Dann wurde es aber höchste Zeit fürs Heimgehen.