Dienstag, 8. Juni 2021

Große Sagittarius-Wolke und Adlernebel M 16

Die große Sagittarius-Wolke ist von der kleinen abzugrenzen, die auch als Messier 24 bekannt ist. Beide befinden sich in einer benachbarten Himmelsregion. M 24 wird allerdings dem Sternbild Schütze zugerechnet, während sich der Adlernebel, der Teil der großen Sagittarius-Wolke ist, im Sternbild Schlange befindet.

Die große Sagittarius-Wolke - ein Blick zum Zentralbereich unserer Galaxie
Im Gegensatz zur kleinen Sagittarius-Wolke, die ein Bereich eines benachbarten Spiralarmes unserer Heimatgalaxie ist, handelt es sich bei ihrer großen Namensvetterin um einen Teil des Milchstraßenzentrums. Da sich zwischen unserem Sonnensystem und der Mitte unserer Galaxie ausgedehnte Staubwolken befinden, dringt nur an wenigen Stellen etwas Helligkeit bis zu unserer Erde herüber. Deshalb erscheint das Zentrum unserer Milchstraße weniger auffällig am Nachthimmel, als man eigentlich vermuten könnte. 

Aufsuchkarte Adlernebel M 16


Der Adlernebel Messier 16
M 16 besteht aus dem Sternhaufen NGC 6611 und dessen umgebenden Nebel IC 4703. Das Sternentstehungsgebiet Messier 16 befindet sich etwa 5600 Lichtjahre von uns entfernt und dehnt sich über einen Bereich von 35 Lichtjahren aus. Zu dem offenen Sternhaufen NGC 6611 zählen rund 375 Sterne. Aufgrund seiner markanten Form, die an einen Elefantenrüssel erinnert, ist der Adlernebel ein recht bekanntes Messier-Objekt. Bei den rüsselartigen Gebilden in dem Nebel handelt es sich um Säulen aus Staub, an deren Enden sich gerade neue Sterne ausformen.

Die große Sagittarius-Wolke und Messier 16 beobachten

Unter idealen Bedingungen lässt sich M 16 schon mit bloßem Auge als kleinen nebligen Fleck am Nachthimmel erkennen. Weil das Objekt in unseren Breiten eher horizontnah befindet, ist es trotzdem schwierig, es ohne Hilfsmittel zu erkennen. Bessere Chancen dazu hat man, wenn man sich etwas südlicher befindet, etwa im Mittelmeerraum.
Mit dem Fernglas lässt sich allerdings auch von Deutschland aus Messier 16 gut auffinden. Es erscheint als flächige matte Aufhellung. Teleskope ab 80 mm Öffnung zeigen das Objekt deutlicher abgegrenzt. Details des Nebels liefern jedoch erst große professionelle Teleskope.


Dienstag, 1. Juni 2021

Die kleine Sagittarius-Wolke, Messier 24

Sie ist eines meiner Lieblingsobjekte am Sommerhimmel. M 24 ist eine Sternwolke, die sich in einem benachbarten Spiralarm unserer Galaxie befindet – dem Sagittarius-Arm der Milchstraße. Wenn man Messier 24 erblickt, schaut man wie durch ein Fenster aus unserem eigenen Spiralarm, dem Orion-Arm, hinaus. Vorsicht: Die kleine Sagittarius-Wolke darf man nicht mit der großen verwechseln, einem sichtbaren Teil des Zentrums unserer Milchstraße.

 

Position unserer Erde in der Milchstraße


Messier 24 am Nachthimmel finden
Die kleine Sagittarius-Wolke ist etwa 10000 Lichtjahre von uns entfernt. Mit einer Ausdehnung von etwa 90‘ und einer Helligkeit von 4 m ist sie eher eines der auffälligeren Messier-Objekte, das sich bereits ohne Teleskop beobachten lässt. Aufspüren kann man sie schon mit dem Fernglas im Sternbild Schütze, etwa auf einer Linie zwischen dem „Deckel“ des Schütze-Teekessels und dem Schwanz der Schlange des Schlangenträgers. Dort befindet sie sich in der Nachbarschaft einiger anderer Messier-Objekte. Der Schwanennebel M 17 und der Adlernebel M 16 sind nicht fern, genauso wie das Sternmuster „Kleopatras Auge“ mit M 25.

 

Sternbild Schütze und Position der kleinen Sagittarius-Wolke M 24


Was kann man in der kleinen Sagittarius-Wolke erkennen?

Bei sehr guten Beobachtungsverhältnissen kann man die Sternwolke schon mit bloßem Auge als hellen Fleck innerhalb der Sommer-Milchstraße abgrenzen. Mit dem Fernglas lässt sich in dem Bereich ein nebliges Wölkchen mit einigen hellen hervortretenden Sternen erkennen. Dazu braucht es nicht einmal einen sehr dunklen Himmel, mir gelingt das bereits aus meiner Kleinstadt heraus. Mit einem Teleskop ab 80 mm Öffnung kann den Sternhaufen NGC 6603 als helle Verdickung ausmachen. Außerdem lassen sich die Dunkelwolken B 92 und B 93 abgrenzen. Auch noch weitere Dunkelwolken rahmen die kleine Sagittarius-Wolke ein und verleihen ihr abgrenzbare Konturen. Besonders auffällig ist ein fast dreieckiger Dunkelwolkenbereich an ihrem unteren Ende.