Beim Blick in den Himmel erscheinen uns
die Sterne unterschiedlich hell. Bereits in vorchristlicher Zeit
teilte der griechische Astronom Hipparch die Gestirne nach ihrer
Helligkeit in 6 Größenklassen ein, als er sie in seinem
Sternkatalog festhielt. Die hellsten Sterne ordnete er der
Größenklasse eins zu. Himmelskörper, die er mit bloßem Auge
gerade noch sehen konnte, gehörten zur sechsten.
Scheinbare Helligkeit – absolute Helligkeit von Himmelsobjekten
Als scheinbare oder
visuelle Helligkeit wird die Strahlkraft eines Sterns bezeichnet, die
wir aus unserer Perspektive von der Erde aus erkennen können.
Himmelskörper werden aufgrund ihrer scheinbaren Helligkeit in
verschiedene Größenklassen eingeteilt, die auf die Skala von
Hipparch zurückgehen. Da aber im Lauf der Zeit immer bessere
Teleskope erfunden wurden, reichte irgendwann die antike Einteilung
nicht mehr aus. Die Skala wurde bis auf Nachkommastellen verfeinert
und nach oben und unten hin erweitert. So gibt es heutzutage sogar
Größenklassen mit einem negativen Wert. Das Formelzeichen für die
scheinbare Helligkeit ist ein manchmal hochgestelltes m oder mag
(abgeleitet vom lat. magnitudo = Größe).
Tabelle Sichtbarkeitsgrenzen von Himmelskörpern
Je niedriger der
mag-Wert, desto lichtschwächer ist ein Stern. Einen Überblick
verschafft die folgende Tabelle:
Himmelskörper | Helligkeit | Sichtbarkeit |
Sonne | -26,73 mag | mit bloßem Auge |
Vollmond | -12,72 mag | |
Jupiter | -2,94 mag | |
Wega im Sternbild Leier | 0,03 mag | |
Polarstern | 1,97 mag | |
Andromedagalaxie | 3,4 mag | |
ca. 6 mag | Grenze Sichtbarkeit mit bloßem Auge bei optimalen Bedingungen am dunklen Landhimmel | |
Neptun | 7,8 mag | Fernglas |
9 - 10 mag | Grenze für Sichtbarkeit mit Fernglas | |
ca. 10 mag | Grenze für 60-mm-Teleskope | |
Pluto | 13,9 mag | |
24 mag | Grenze für erdgebundene Riesenteleskope | |
30 mag | Grenze für Weltraumteleskop Hubble |
Die scheinbare Helligkeit hat nichts
damit zu tun, wie hell der betreffende Himmelskörper tatsächlich
ist. Um die wirkliche Leuchtkraft mehrerer Sterne miteinander
vergleichen zu können, müssen sie alle rechnerisch in dieselbe
Entfernung (33 Lichtjahre bzw. 10 Parsecs) vom Betrachter gebracht
werden. Denn ein Stern, der weiter entfernt ist, wird lichtschwächer
wahrgenommen als ein nahe gelegener, auch wenn beide genau gleich
stark strahlen.
Um die Werte der
absoluten Helligkeit von denen der scheinbaren unterscheiden zu
können, wird als Formelzeichen ein großgeschriebenes M benutzt.