Freitag, 6. März 2020

Die Helligkeit von Himmelsobjekten

Beim Blick in den Himmel erscheinen uns die Sterne unterschiedlich hell. Bereits in vorchristlicher Zeit teilte der griechische Astronom Hipparch die Gestirne nach ihrer Helligkeit in 6 Größenklassen ein, als er sie in seinem Sternkatalog festhielt. Die hellsten Sterne ordnete er der Größenklasse eins zu. Himmelskörper, die er mit bloßem Auge gerade noch sehen konnte, gehörten zur sechsten.

Scheinbare Helligkeit – absolute Helligkeit von Himmelsobjekten

Als scheinbare oder visuelle Helligkeit wird die Strahlkraft eines Sterns bezeichnet, die wir aus unserer Perspektive von der Erde aus erkennen können. Himmelskörper werden aufgrund ihrer scheinbaren Helligkeit in verschiedene Größenklassen eingeteilt, die auf die Skala von Hipparch zurückgehen. Da aber im Lauf der Zeit immer bessere Teleskope erfunden wurden, reichte irgendwann die antike Einteilung nicht mehr aus. Die Skala wurde bis auf Nachkommastellen verfeinert und nach oben und unten hin erweitert. So gibt es heutzutage sogar Größenklassen mit einem negativen Wert. Das Formelzeichen für die scheinbare Helligkeit ist ein manchmal hochgestelltes m oder mag (abgeleitet vom lat. magnitudo = Größe).

Tabelle Sichtbarkeitsgrenzen von Himmelskörpern

Je niedriger der mag-Wert, desto lichtschwächer ist ein Stern. Einen Überblick verschafft die folgende Tabelle:

Himmelskörper Helligkeit Sichtbarkeit
Sonne -26,73 mag mit bloßem Auge
Vollmond -12,72 mag

Jupiter -2,94 mag

Wega im Sternbild Leier 0,03 mag

Polarstern 1,97 mag

Andromedagalaxie 3,4 mag



ca. 6 mag Grenze Sichtbarkeit mit bloßem Auge bei optimalen Bedingungen am dunklen Landhimmel
Neptun 7,8 mag Fernglas


9 - 10 mag Grenze für Sichtbarkeit mit Fernglas


ca. 10 mag Grenze für 60-mm-Teleskope
Pluto 13,9 mag



24 mag Grenze für erdgebundene Riesenteleskope


30 mag Grenze für Welt­raumteleskop Hubble


Die scheinbare Helligkeit hat nichts damit zu tun, wie hell der betreffende Himmelskörper tatsächlich ist. Um die wirkliche Leuchtkraft mehrerer Sterne miteinander vergleichen zu können, müssen sie alle rechnerisch in dieselbe Entfernung (33 Lichtjahre bzw. 10 Parsecs) vom Betrachter gebracht werden. Denn ein Stern, der weiter entfernt ist, wird lichtschwächer wahrgenommen als ein nahe gelegener, auch wenn beide genau gleich stark strahlen.

Um die Werte der absoluten Helligkeit von denen der scheinbaren unterscheiden zu können, wird als Formelzeichen ein großgeschriebenes M benutzt.