Freitag, 6. März 2020

Was beeinflusst die Beobachtungsqualität?

Ob Sie bei der Sternenbeobachtung ein zufriedenstellendes Ergebnis bekommen, hängt nicht nur davon ab, ob und wenn ja welches Fernglas oder Teleskop Sie benutzen. Lichtverschmutzung, die Durchsichtigkeit der Erdatmosphäre und das „Seeing“ haben einen großen Einfluss darauf, welche Objekte Sie in welcher Qualität sehen können. 

Lichtverschmutzung

Je klarer und dunkler der Himmel ist, umso mehr Sterne kann man sehen. Vor allem lichtschwächere Himmelskörper wie stellare Nebel oder Galaxien sind aus Städten heraus aufgrund der Lichtverschmutzung selbst mit einem Teleskop nur schwer oder gar nicht beobachtbar. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, auch in der Stadt astronomische Beobachtungen durchzuführen. Wer sich darüber informieren möchte, wie stark die eigene Wohngegend von der Lichtverschmutzung betroffen ist, kann sich im Internet auf einer Lichtverschmutzungskarte informieren.

Transparenz der Atmosphäre

Der Blick zu den Sternen hinauf wird häufig durch Verunreinigungen der Erdatmosphäre erschwert. In Gegenden mit hohem Verkehrsaufkommen oder Industrieanlagen können sich feine Staubpartikel in den tieferen Luftschichten ansammeln. Dunstschichten, Hochnebel oder Wolken behindern ebenfalls die Sicht.
Da feuchte Luft und Staub sich besonders in Tallagen ansammelt, ist ein höher gelegener Beobachtungsplatz sinnvoll.

Aber auch in den oberen Schichten der Atmosphäre befindet sich manchmal viel Luftfeuchtigkeit, der Sie beim Beobachten des Nachthimmels nur schwer ausweichen können. Wenn auf eine Kaltfront oder ein Sturmtief, das die Atmosphäre saubergepustet hat, eine trockene Hochdruck-Wetterlage folgt, begünstigt das die Beobachtungsbedingungen.

Luftunruhe und Seeing

Luftunruhe entsteht durch Temperatur- und Druckunterschiede der bodennahen Atmosphärenschichten. Diese Turbulenzen verändern den Weg des Lichts, das von den Sternen zu einem Beobachter auf der Erde gelangt. Da ein Fernglas oder Teleskop das Licht von Himmelskörpern über eine größere Fläche hinweg einfängt und vergrößert, kann die Luftunruhe zu einem mehr oder weniger flackernden, verschmierten Bild führen. Dieser Effekt wird „Seeing“ genannt.

Vor allem in Städten ist die Luftunruhe besonders ausgeprägt, da Gebäude und ihre Umgebung sehr unterschiedliche Temperaturen haben. Deshalb ist die Sternbeobachtung mit einem Teleskop vom Balkon oder einem von der Sonne aufgeheizten Parkplatz aus eher ungünstig. Besser eignet sich ein Park mit ausgedehnten Rasenflächen, ein Feld oder ein Fußballplatz.