Ob Sie bei der Sternenbeobachtung ein
zufriedenstellendes Ergebnis bekommen, hängt nicht nur davon ab, ob
und wenn ja welches Fernglas oder Teleskop Sie benutzen.
Lichtverschmutzung, die Durchsichtigkeit der Erdatmosphäre und das
„Seeing“ haben einen großen Einfluss darauf, welche Objekte Sie
in welcher Qualität sehen können.
Lichtverschmutzung
Je klarer und
dunkler der Himmel ist, umso mehr Sterne kann man sehen. Vor allem
lichtschwächere Himmelskörper wie stellare Nebel oder Galaxien sind
aus Städten heraus aufgrund der Lichtverschmutzung selbst mit einem
Teleskop nur schwer oder gar nicht beobachtbar. Trotzdem gibt es
Möglichkeiten, auch in der Stadt astronomische Beobachtungen
durchzuführen. Wer sich darüber informieren möchte, wie stark die
eigene Wohngegend von der Lichtverschmutzung betroffen ist, kann sich
im Internet auf einer Lichtverschmutzungskarte informieren.
Transparenz der Atmosphäre
Der Blick zu den Sternen hinauf wird
häufig durch Verunreinigungen der Erdatmosphäre erschwert. In
Gegenden mit hohem Verkehrsaufkommen oder Industrieanlagen können
sich feine Staubpartikel in den tieferen Luftschichten ansammeln.
Dunstschichten, Hochnebel oder Wolken behindern ebenfalls die Sicht.
Da feuchte Luft und Staub sich
besonders in Tallagen ansammelt, ist ein höher gelegener
Beobachtungsplatz sinnvoll.
Aber auch in den oberen Schichten der
Atmosphäre befindet sich manchmal viel Luftfeuchtigkeit, der Sie
beim Beobachten des Nachthimmels nur schwer ausweichen können. Wenn
auf eine Kaltfront oder ein Sturmtief, das die Atmosphäre
saubergepustet hat, eine trockene Hochdruck-Wetterlage folgt,
begünstigt das die Beobachtungsbedingungen.
Luftunruhe und Seeing
Luftunruhe entsteht durch Temperatur-
und Druckunterschiede der bodennahen Atmosphärenschichten. Diese
Turbulenzen verändern den Weg des Lichts, das von den Sternen zu
einem Beobachter auf der Erde gelangt. Da ein Fernglas oder Teleskop
das Licht von Himmelskörpern über eine größere Fläche hinweg
einfängt und vergrößert, kann die Luftunruhe zu einem mehr oder
weniger flackernden, verschmierten Bild führen. Dieser Effekt wird
„Seeing“ genannt.
Vor allem in Städten
ist die Luftunruhe besonders ausgeprägt, da Gebäude und ihre
Umgebung sehr unterschiedliche Temperaturen haben. Deshalb ist die
Sternbeobachtung mit einem Teleskop vom Balkon oder einem von der
Sonne aufgeheizten Parkplatz aus eher ungünstig. Besser eignet sich
ein Park mit ausgedehnten Rasenflächen, ein Feld oder ein
Fußballplatz.