Dienstag, 1. Juni 2021

Die kleine Sagittarius-Wolke, Messier 24

Sie ist eines meiner Lieblingsobjekte am Sommerhimmel. M 24 ist eine Sternwolke, die sich in einem benachbarten Spiralarm unserer Galaxie befindet – dem Sagittarius-Arm der Milchstraße. Wenn man Messier 24 erblickt, schaut man wie durch ein Fenster aus unserem eigenen Spiralarm, dem Orion-Arm, hinaus. Vorsicht: Die kleine Sagittarius-Wolke darf man nicht mit der großen verwechseln, einem sichtbaren Teil des Zentrums unserer Milchstraße.

 

Position unserer Erde in der Milchstraße


Messier 24 am Nachthimmel finden
Die kleine Sagittarius-Wolke ist etwa 10000 Lichtjahre von uns entfernt. Mit einer Ausdehnung von etwa 90‘ und einer Helligkeit von 4 m ist sie eher eines der auffälligeren Messier-Objekte, das sich bereits ohne Teleskop beobachten lässt. Aufspüren kann man sie schon mit dem Fernglas im Sternbild Schütze, etwa auf einer Linie zwischen dem „Deckel“ des Schütze-Teekessels und dem Schwanz der Schlange des Schlangenträgers. Dort befindet sie sich in der Nachbarschaft einiger anderer Messier-Objekte. Der Schwanennebel M 17 und der Adlernebel M 16 sind nicht fern, genauso wie das Sternmuster „Kleopatras Auge“ mit M 25.

 

Sternbild Schütze und Position der kleinen Sagittarius-Wolke M 24


Was kann man in der kleinen Sagittarius-Wolke erkennen?

Bei sehr guten Beobachtungsverhältnissen kann man die Sternwolke schon mit bloßem Auge als hellen Fleck innerhalb der Sommer-Milchstraße abgrenzen. Mit dem Fernglas lässt sich in dem Bereich ein nebliges Wölkchen mit einigen hellen hervortretenden Sternen erkennen. Dazu braucht es nicht einmal einen sehr dunklen Himmel, mir gelingt das bereits aus meiner Kleinstadt heraus. Mit einem Teleskop ab 80 mm Öffnung kann den Sternhaufen NGC 6603 als helle Verdickung ausmachen. Außerdem lassen sich die Dunkelwolken B 92 und B 93 abgrenzen. Auch noch weitere Dunkelwolken rahmen die kleine Sagittarius-Wolke ein und verleihen ihr abgrenzbare Konturen. Besonders auffällig ist ein fast dreieckiger Dunkelwolkenbereich an ihrem unteren Ende.



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