Dienstag, 11. November 2025

Kann man Jupiters großen roten Fleck (GRF) mit einem kleinen Teleskop erkennen?

Vor einiger Zeit versuchte ich, mit meinem kleinen Teleskop, einem 60/700er Refraktor mit 6 mm Okular (116x Vergrößerung), Jupiters roten Fleck erkennen zu können. Das war ein schwieriges Unterfangen. Und ja, am Ende ist es mir gelungen.


Es soll auch mit noch kleineren Optiken möglich sein. In einem Astronomieforum gibt es sogar detailreiche Zeichnungen von Jupiters Oberfläche, wie sie mit einem 50/540er Refraktor gesehen wurden.


So ganz einfach ist die Sache allerdings nicht. Denn mit dem oben erwähnten 60/700er Refraktor war das schon eine grenzwertige Angelegenheit. In solch kleinen Teleskopen sieht der GRF wie ein orangefarbener Stecknadelkopf aus – sofern er aktuell intensiv genug gefärbt ist. Nicht nur die Jupiteroberfläche insgesamt, sondern auch die Farbe des Flecks verändert sich im Lauf der Zeit ständig. Er kann kräftig orangefarben aussehen oder eher blass und unscheinbar. Das wirkt sich natürlich darauf aus, wie gut man ihn gerade mit kleinen Optiken erkennen kann. Manchmal kann man den Fleck selbst kaum wahrnehmen. Man lokalisiert ihn dann eher durch die ihn umgebenden Strukturen der Jupiteratmosphäre.
 

 

Tipps für eine erfolgreiche Beobachtung des großen roten Flecks mit kleiner Optik

•    Sich ein Bild von der aktuellen Situation auf Jupiters Oberfläche verschaffen

Da sich der Anblick des Planeten stets verändert, ist es gut, sich vorab darüber zu informieren, was dort gerade Sache ist: Wie intensiv ist die Farbe des Flecks momentan? Wie sehen die ihn umgebenden Strukturen aktuell aus? Gibt es auffällige Verfärbungen im südlichen Äquatorialband, an das der GRF angrenzt, die einem helfen könnten, seine Position leichter aufzufinden? Helfen können einem dabei aktuelle Fotos des Planeten, die mit einer ähnlich kleinen Optik aufgenommen wurden wie die, mit der man ihn aufspüren möchte.

•    Die eigene Beobachtungsfähigkeit trainieren

Der rote Fleck erscheint im kleinen Teleskop nicht sehr auffällig. Deshalb ist es gut, sich einen „Blick für Jupiter“ anzutrainieren. Mit der Zeit nimmt man immer mehr Details wahr, die einem früher nie aufgefallen wären. Trainieren kann man das z. B., indem man sich über einen längeren Zeitraum immer wieder ausgiebig Zeit gönnt (ruhig mal ein, zwei Stunden am Stück), um Jupiter in aller Ruhe zu beobachten. Auch das Zeichnen dessen, was man auf der Planetenoberfläche sehen kann, ist eine gute Möglichkeit. Auch das Abzeichnen eines aktuellen Jupiterfotos kann hilfreich sein.

•    Geeignete Optik benutzen

Hilfreich ist alles, was den Kontrast verbessert: möglichst wenige Linsen im Lichtweg (keine Barlowlinse benutzen – lieber geeignetes Okular für die passende Vergrößerung verwenden, evtl. auf Zenitspiegel verzichten); evtl. Grün- oder Blaufilter einsetzen. Für einen besseren Seheindruck kann auch ein Bino-Aufsatz sorgen.

•    Gute Beobachtungsbedingungen

Wie immer bei der visuellen Beobachtung spielt die Dunkelheit und Transparenz des Himmels, die Luftfeuchtigkeit und die Luftunruhe (seeing) auch hier eine große Rolle. Da Jupiter jedoch sehr hell leuchtet, kann man auch bei weniger guten Bedingungen in Sachen GRF durchaus Erfolg haben. Leichte Schleierbewölkung kann sogar dabei helfen, Details auf der Planetenoberfläche etwas besser zu erkennen, da sie Jupiters Helligkeit etwas dämpft.

•    Geduld, Geduld, Geduld

Es dauert ein wenig, bis man sich in die Strukturen der Jupiteratmosphäre eingesehen hat. Die Augen brauchen ebenfalls eine Weile, bis sie sich an die Dunkelheit angepasst haben (Dunkeladaption). Auch die Himmelsqualität und die Luftunruhe können sich innerhalb einer Beobachtungssitzung immer wieder verändern. Manchmal gibt es bei eher mittelmäßigen Bedingungen kurze Augenblicke, in denen der rote Fleck plötzlich klar und deutlich erscheint – um gleich darauf wieder zu verschwinden.

Wo kann man die aktuellen Transitzeiten von Jupiters GRF erfahren?

Zum Schluss kommen hier noch ein paar Links zu Seiten, auf denen man die Zeiten, in denen der große rote Fleck sichtbar ist, erfahren kann:


Transit Times of Jupiter’s Great Red Spot auf skyandtelescope.org
Galilean Moons of Jupiter auf shallowsky.com
Informationen zu Jupiters rotem Fleck auf himmelszelt.at

Macht astronomisches Zeichnen heutzutage noch Sinn?

Schon seit vielen Jahrhunderten halten Astronomen ihre Beobachtungen in Form von Zeichnungen fest. Manch einer mag denken, in der heutigen Zeit, in der das Anfertigen beeindruckender Astro-Fotos so einfach ist wie nie zuvor, habe sich das Zeichnen am Teleskop oder Fernglas überholt. Doch das ist nicht so. Besonders für Anfänger, aber auch für erfahrene Himmelsbeobachter kann es sehr viel bringen.

Nächtliches Zeichnen hilft Einsteigern herauszufinden, wie groß ihr Interesse an der Astronomie wirklich ist

Gerade wenn am Beginn die Faszination für den Sternenhimmel groß ist und man tiefer in die Materie einsteigen möchte, bieten sich Anfängern viele Gelegenheiten, jede Menge Geld in die astronomische Grundausstattung zu stecken. Und wenn sich auch noch der Wunsch regt, das Beobachtete visuell festzuhalten, geht es mit der Anschaffung einer Astro-Fotoausrüstung gleich weiter. Sicher, dies ist eine legitime Herangehensweise an das Hobby, gegen die im Grunde nichts spricht. Leider endet die anfängliche Euphorie nur allzu häufig damit, dass man merkt, dass man mit der Technik überfordert ist oder nicht die Ergebnisse bekommt, die man gerne hätte. Und dass das nächtliche Herumhocken bei ungemütlichen Temperaturen irgendwo in der Pampa auch nicht das ist, was man sich für seine Samstag-Abende längerfristig vorstellt.


Beginnt man den Einstieg in die Astronomie dagegen langsam und mit überschaubarem finanziellen Aufwand, kann man sich nach und nach an die Sache herantasten. Ein Weg in diese Richtung wäre, sich einfach mal mit einer Rotlichtlampe und einem Klemmbrett mit Papier und Bleistift nachts irgendwo in die Pampa zu setzen und dort zum Beispiel ein Sternbild abzuzeichnen, so wie man es erkennen kann. Das Licht der Lampe sollte rot sein, um die Dunkelanpassung der Augen nicht zu stören.


Oder man nimmt zu diesem nächtlichen Astro-Ausflug ein Fernglas mit, das sowieso schon lange zu Hause herumliegt. Am besten wird dieses dann auf ein Stativ montiert. So lässt sich ein Himmelsausschnitt in aller Ruhe betrachten und abzeichnen. Es gibt eine ganze Reihe hübscher Sternhaufen oder auch einige Doppelsterne, die sich für das Beobachten und Zeichnen mit Hilfe eines Fernglases sehr gut eignen. 


Auf diese Weise kann man sich behutsam an die Astronomie herantasten. Man kann ausprobieren, ob man wirklich dafür geschaffen ist, nachts längere Zeit an einsamen Plätzen bei Dunkelheit und Kälte auszuharren. Und man kann herausfinden, ob der Zauber der Sterne stark genug ist, um einen zu motivieren, auch etwas Zeit und Energie in dieses neue Hobby zu stecken. Denn das wird die Astronomie einem zusätzlich zu monetären Aufwendungen abverlangen, egal ob man sie rein visuell betreiben will oder in lieber Richtung Fotografie gehen. 


Die Fähigkeit, sich am Nachthimmel orientieren zu können, wird durchs Zeichnen gefördert

Wer astronomische Objekte beobachten möchte, muss diese zuerst einmal finden. Klar, wir leben in Zeiten, in denen es auch für dieses Problem elektronische Helferlein gibt. Aber, um diese zufriedenstellend benutzen zu können, ist eine gewisse Grundkenntnis des Nachthimmels und der scheinbaren Bewegung, die die Sterne um uns herum vollziehen, nötig. Auch sollte man nicht der Vorstellung erliegen, es würde reichen, sich so einen Helfer anzuschaffen, einzuschalten und auf das richtige Knöpfchen zu drücken, um einen Moment später Galaxie XY in all ihrer Pracht im Okular zu sehen. GoTo-Systeme müssen eingerichtet werden, und dazu sollte man sich zumindest ein wenig am Nachthimmel zurechtfinden. Außerdem nimmt man sich meiner Meinung nach einen wesentlichen Teil des Abenteuers Astronomie, wenn man sich nicht die Mühe macht, den Sternenhimmel nach und nach kennenzulernen. Und mit Hilfe einer Sternkarte zum ersehnten Objekt zu navigieren. 


Das Zeichnen am Teleskop oder Fernglas schult den Blick für auffällige Sternformationen, die auf der Karte verzeichnet sind und einem den Weg zu einem Himmelsobjekt weisen. Beim Blick durch ein astronomisches Gerät zeigen sich viel mehr Sterne, als man ohne Hilfsmittel erkennen kann. Schnell weiß man nicht mehr, welcher von all diesen Sternen eigentlich der war, den man bloßäugig gesehen hat. Und welche Sterne am Himmel es sind, die die Kette bilden, an der man sich orientieren möchte, um ein Objekt zu erreichen. Um das auch bei unterschiedlichen Vergrößerungsstufen einschätzen zu können, braucht man ein Gefühl für die unterschiedlichen Helligkeiten und Abstände einzelner Sterne zueinander. 
Einen Himmelsbereich zu zeichnen hilft einem genau hierbei. Auf Sternkarten sind hellere Sterne meist mit dickeren und schwächere Sterne mit dünneren Punkten eingetragen. Beim Abzeichnen eines Sternfeldes, das man im Okular oder Fernglas sehen kann, geht man genauso vor. Und lernt nebenbei, die Sternhelligkeiten und -abstände einzuschätzen. 


Astronomisches Zeichnen schult den Blick für Details

Gerade am Anfang freut man sich über alles, das man überhaupt im Teleskop oder Fernglas am Nachthimmel erkennen kann. Erst mit der Zeit lernt man, Details in den Objekten wahrzunehmen und so auch differenzierter beschreiben zu können. Diese Fähigkeit kann man mit dem Zeichnen sehr schön schulen. Indem man sich Zeit für ein Objekt nimmt und versucht, es möglichst genau auf Papier festzuhalten, fallen einem nach und nach immer mehr Einzelheiten auf. Man sieht sich in ein Objekt ein, lernt es immer genauer kennen.


So wird aus einem runden Nebelfleck auf einmal ein Kugelsternhaufen mit hellem Zentralbereich und blasser Randregion. Oder an Mond und Planeten tauchen Details auf, die man noch nie zuvor wahrgenommen hat. Oder ein Doppelstern lässt sich auf einmal doch eindeutig trennen, nachdem das vorher nur sehr fraglich möglich gewesen war. Auch die unterschiedlichen Farben der Sterne nimmt man durchs Zeichnen mit der Zeit immer besser wahr.


Zeichnungen halten das Objekt und den eigenen Lernfortschritt fest

Wer ein Objekt zeichnet, schafft ein bildhaftes Dokument dessen, was er oder sie in jener Nacht gesehen hat. Mit den beobachterischen und zeichnerischen Fähigkeiten, die man zu diesem Zeitpunkt hat. Je geschulter der eigene „astronomische Blick“ im Lauf der Zeit wird, desto detailreicher und genauer werden auch die gezeichneten Ergebnisse. Die Fortschritte, die man z. B. innerhalb eines Jahres gemacht hat, fallen einem beim Vergleich von Zeichnungen erst so richtig auf.


Astro-Zeichnen macht Spaß und entschleunigt

Vielleicht ist das sogar der wichtigste Grund, weshalb man es meiner Meinung nach auf jeden Fall zumindest versuchen sollte. Für viele von uns ist der Alltag von Stress, Lärm und der Geschwindigkeit digitaler Medien geprägt. Da ist die Astronomie an sich schon eine gute Möglichkeit, von all dem abzuschalten, sich zu entspannen und sich in Ruhe mit einem bestimmten Himmelsobjekt zu befassen. 
Tut man das zeichnerisch, bekommt die Sache noch eine andere Qualität. Denn beim Zeichnen werden viel mehr Sinne angesprochen als z. B. beim Fotografieren. Man hält einen Stift in der Hand, bewegt ihn übers Papier und vergleicht das, was man gerade gezeichnet hat, immer wieder mit dem Anblick im Okular. So nähert man sich in kleinen Arbeitsschritten nach und nach einem beobachteten Objekt an. Dabei lernt man es kennen und baut auch eine Art von Beziehung zu ihm auf. So kann aus einem beliebigen Sternhaufen, der in einem Katalog verzeichnet ist, durch den Prozess des Zeichnens ein guter Bekannter werden, den man gern auch noch weitere Male wieder besucht.


Also, was spricht dagegen, es einfach mal auszuprobieren? Viel Spaß und Erfolg dabei!

Einstieg in die Astronomie

Faszination Sternenhimmel

Vermutlich schon so lange, wie es uns Menschen auf Erden gibt, übt der Sternenhimmel eine besondere Anziehungskraft auf uns aus. Frühere Kulturen beobachteten die Gestirne sehr genau. Mit ihrer Hilfe konnten sie die Jahreszeiten einteilen und erkennen, wann die Felder bestellt und Feste gefeiert werden sollten. Aber auch in ihren Herzen fanden Sonne, Mond und Sterne sicherlich einen Platz.

Bis heute hat der Sternenhimmel nichts von seiner Faszination verloren. Auch wir Menschen des 21. Jahrhunderts mit all unseren technischen Möglichkeiten erliegen dem Zauber einer klaren Nacht. Weil all diese Lichter dort oben so unvorstellbar weit weg und fremd sind. Und uns trotzdem auch vertraut. Weil uns die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge faszinieren, die dazu geführt haben, dass all das hatte entstehen können.

Der Anblick des sternenklaren Himmels lässt uns staunen und träumen. Und vielleicht auch andächtig oder gar ehrfürchtig werden. Er macht uns neugierig darauf, mehr von all diesen wunderbaren Dingen, die es dort oben gibt, zu sehen und zu verstehen. Diese Neugier kann der erste Schritt in eine außergewöhnliche Leidenschaft hinein werden – das Hobby Astronomie.


Was kann man als Einsteiger am Himmel beobachten?

Der Himmel besitzt für Sternbegeisterte eine Fülle lohnender Ziele. Wenn die Begeisterung für den Nachthimmel Sie gepackt hat, können Sie schon mit bloßem Auge eine Menge entdecken. Sie können die Sternbilder kennenlernen und den Weg des Mondes und einiger unserer Planeten durch sie hindurch verfolgen. Bei dunklem Himmel erscheinen sogar einige Sternhaufen am Nachthimmel, wie zum Beispiel die Plejaden und die Hyaden im Stier oder der Herkuleshaufen.

Wenn Sie bereits ein Fernglas besitzen, dann erkunden Sie damit (am besten mit Stativ) doch einmal die Mondoberfläche. Oder sehen Sie nach, ob Saturn „Ohren“ hat und ob Sie Jupiters vier hellste Monde erkennen können. Auch die Andromeda-Galaxie ist im Fernglas als verwaschener Nebelfleck sichtbar.

Vor allem ausgedehnte offene Sternhaufen sind sehr schöne Fernglasobjekte, zum Beispiel die Krippe im Sternbild Krebs, der Coma-Sternhaufen im Haar der Berenike und Melotte 20 im Perseus. Es gibt neben den „richtigen“ Sternhaufen auch noch auffällige Sternmuster, wie beispielsweise den himmlischen Kleiderbügel Collinder 399, der sich besonders für Einsteiger anbietet.

 

Welche Sternbilder sind gerade sichtbar?

Das kommt auf den Standort und die Jahreszeit an. Sternbilder in der Nähe des Himmels-Nordpols können Beobachter in Mitteleuropa in klaren Nächten das ganze Jahr hindurch sehen. Andere tauchen nur für eine gewisse Zeit am Nachthimmel auf. Es gibt auch Sternbilder, die nur von der südlichen Erdhalbkugel aus beobachtbar sind. 


Welche Planeten kann man mit bloßem Auge erkennen?

Die Planeten des Sonnensystems sind uns, in astronomischen Maßstäben betrachtet, relativ nahe. Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn leuchten so hell, dass man sie schon mit bloßen Augen sehen kann. Um Uranus und Neptun aufzuspüren, braucht man ein Fernglas oder kleines Teleskop. Da die Planeten sehr hell leuchten, kann man sie auch aus lichtverschmutzteren Städten heraus noch ganz gut beobachten.


Wie sehen die Planeten im Fernglas oder Teleskop aus?

Merkur steht der Sonne am nächsten. Er ist nur an wenigen Tagen im Jahr während der Dämmerung beobachtbar. Um Augenschäden zu vermeiden, bitte nie mit einem Fernglas oder Teleskop nach Merkur Ausschau halten, solange die Sonne sich über dem Horizont befindet.

Venus ist als hell leuchtender Morgen- oder Abendstern bekannt. Mit einem Fernglas lassen sich bei ihr, ähnlich wie bei unserem Mond, wechselnde Beleuchtungsphasen erkennen. Da Venus eine dichte Wolkenatmosphäre besitzt, kann man auch mit einem Teleskop nichts von ihrer Oberfläche sehen.

Mars erscheint im Fernglas als rötliches Pünktchen. Im Teleskop ist er je nach Vergrößerungsstufe ein blassrosa oder orangefarbenes Scheibchen, auf dem schwache Verschattungen erkennbar sein können.

Jupiter strahlt sehr hell. Im größeren Fernglas kann man schon seine vier Galileischen Monde erkennen. Mit einem Teleskop sieht man seine „Bänder“. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Zonen seiner Atmosphäre, die parallel zum Äquator verlaufen. Je nach Vergrößerungsstufe kann man in den Bändern bei guten Beobachtungsbedingungen auch Verwirbelungen, die von Stürmen stammen, erkennen. Der bekannte große rote Fleck ist so ein Sturm, der bereits seit über hundert Jahren dokumentiert wird.

Den Ring um Saturn sieht man im Fernglas andeutungsweise wie zwei „ohrenartige“ gegenüberliegende Ausbuchtungen. Im Teleskop kann man das Ringsystem bei guten Bedingungen deutlich erkennen. Je nach Vergrößerung lassen sich dort auch unterschiedliche Bereiche voneinander abgrenzen.

Uranus und Neptun ziehen am weitesten von uns entfernt ihre Bahnen. Im Fernglas sehen sie deshalb aus wie normale Sterne. Im Teleskop kann man sie eventuell scheibchenartig erkennen. Details ihrer Atmosphäre sind auch mit größeren Amateur-Teleskopen nicht sichtbar.


Was unterscheidet einen Stern von einem Planeten?

Sterne sind heiße Kugeln aus Gas, die aus eigener Kraft leuchten. Es gibt sie in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und Farben. Ihre Farben deuten auf ihre Temperatur hin. Blaue Sterne sind heißer als gelbliche oder weiße. Rötliche Sterne haben eine nochmal niedrigere Temperatur. Auch unsere Sonne ist ein Stern.

Als Planeten bezeichnet man große rundliche Himmelskörper, die einen Stern umkreisen. Sie leuchten nicht aus eigener Kraft, sondern reflektieren das Licht ihres Sterns. Sie können eine feste Gesteinsoberfläche besitzen oder aus Gasschichten bestehen. In unserem Sonnensystem sind Merkur, Venus, Mars und die Erde Gesteinsplaneten. Saturn, Jupiter, Uranus und Neptun sind Gasplaneten. 
 

Was sind Sternhaufen und wie kann man sie beobachten?

Bei den Sternhaufen unterscheidet man offene und Kugelsternhaufen. Offene Sternhaufen bestehen aus einer eher lockeren Ansammlung von eher jungen Sternen. Kugelsternhaufen sind in der Regel schon sehr alt und haben eine kompakte rundliche Form. 

Es gibt eine ganze Reihe offener Sternhaufen, die man sehr schön mit einem Fernglas beobachten kann. Einige Kugelsternhaufen wie zum Beispiel den Herkuleshaufen kann man zwar auch schon mit dem Fernglas am Himmel finden. Ihre wahre Schönheit entfalten sie aber erst beim Blick durchs Teleskop.
 

Braucht man ein Teleskop, um Galaxien und Nebel sehen zu können?

Diese Objekte befinden sich außerhalb unseres Sonnensystems und werden unter dem Begriff „Deep Sky Objekte“ zusammengefasst. Die meisten von ihnen leuchten so schwach, dass man sie ohne Teleskop oder größeres Fernglas nicht auffinden kann. Eine berühmte Ausnahme ist die Andromeda-Galaxie, unsere Nachbar-Galaxie. Sie ist bei sehr dunklem Himmel mit bloßen Augen erkennbar. 
 

Kann man mit einem Fernglas Mondkrater erkennen?

Je nach Vergrößerungsstufe lassen sich beim Mond mit einem auf ein Stativ montierten Fernglas die Mondmeere (Mare) und auch einige große Krater erkennen. Mit einem Teleskop zeigen sich auch kleinere Krater, Mondgebirge und -täler. Am deutlichsten erkennt man diese an der Grenzlinie zwischen dem beleuchteten und dem schattigen Teil der Mondoberfläche, dem sogenannten Terminator.
 

Sieht man mit einem Teleskop Mondfahrzeuge?

Spuren der Mondmissionen kann man mit keinem heute existierenden erdgebundenen Teleskop sehen. Um zum Beispiel ein Mondfahrzeug erkennen zu können, bräuchte man ein Fernrohr mit etwa 100 Metern Durchmesser. So ein großes Teleskop gibt es auf der ganzen Welt nicht.
 

Wie kann man die Sonne gefahrlos beobachten?

Durch ein Teleskop mit lichtdämpfendem Sonnenfilter oder per Projektionsmethode kann man das Entstehen und Vergehen von Sonnenflecken und ihre Wanderung über die Sonnenkugel verfolgen. Um Protuberanzen und weitere Details zu erkennen, sind spezielle Filter nötig.

Beim Beobachten der Sonne ist größte Sorgfalt geboten. Denn das helle Sonnenlicht kann Augenschäden verursachen. Deshalb bitte niemals ohne geeigneten Sonnenfilter durch ein Fernglas oder Teleskop zur Sonne blicken.


Was ist „Visuelles Beobachten“?

Unter visueller Astronomie bezeichnet man das Beobachten von Himmelsobjekten mit bloßen Augen oder mithilfe eines optischen Geräts wie zum Beispiel einem Fernglas oder Teleskop – im Gegensatz zur Astro-Fotografie oder anderen spezielleren astronomischen Techniken. Über viele Jahrhunderte hinweg war das die einzige Möglichkeit, den Sternenhimmel zu erkunden. Auch heute noch finden die meisten Sternbegeisterten über diesen Weg zur Astronomie.

Wie kann man astronomische Beobachtungen dokumentieren?

Wer von der Faszination des Sternenhimmels gepackt ist, spürt schnell den Wunsch, das Gesehene festzuhalten. Das kann man fotografisch tun oder durch das Führen eines Beobachtungstagebuchs. Eine schöne traditionelle Art, um sich mit einem Objekt genauer auseinanderzusetzen und es zu dokumentieren, ist das Astronomische Zeichnen. Der Übergang zum Schaffen von Astro-Kunst ist dabei fließend.


Wie geht Astro-Fotografie?

Astro-Fotografie ist mehr, als ein schneller Schnappschuss durchs Okular. In den letzten Jahrzehnten haben sich die technischen Möglichkeiten von Teleskopen, Kameras und digitaler Bildbearbeitung stark weiter entwickelt. So wird es für Amateur-Astronomen zunehmend leichter, beeindruckende Fotos von Himmelsobjekten anzufertigen. Trotzdem braucht es hierfür neben der geeigneten Ausrüstung auch einiges an Wissen. 
 

Sehen die bunten Nebel von Astro-Fotos im Teleskop genauso aus?

Wenn Sie das erste Mal durch ein Teleskop blicken, sollten Sie dort nicht dieselbe Farbigkeit und Detailfülle erwarten, wie Sie sie von Fotos her kennen. In einem Teleskop oder Fernglas sehen die meisten Objekte farblos und unscheinbar aus. Das liegt daran, dass sie sehr weit von uns entfernt sind und deshalb ihr Licht nur schwach bei uns ankommt. Auch können unsere Augen in der Nacht Farben so gut wie nicht wahrnehmen. Bei Astro-Fotos entsteht die Farbenpracht durch besonders lange Belichtungszeiten und teilweise durch die Benutzung spezieller Filter. Außerdem werden die Bilder in der Regel nachbearbeitet.
 

Worauf sollte man beim Teleskopkauf achten?

Überlegen Sie, sich ein Teleskop kaufen, um damit in die Astronomie einzusteigen, sollten Sie sich vorher ein paar Gedanken machen:

  • Möchten Sie damit schwerpunktmäßig Sonne, Mond und Planeten beobachten oder interessieren Sie sich vor allem für weit entfernte Galaxien, Nebel und Sternhaufen?
  • Soll es eher ein „Allround“-Gerät werden? 
  • Planen Sie, in die Astro-Fotografie einzusteigen? 
  • Sollte das Teleskop samt Montierung gut transportierbar sein oder werden Sie es hauptsächlich an einem festen Standort zu Hause benutzen?
  • Wie viel Platz haben Sie zur Verfügung, um es zu lagern? Astronomie ist ein sehr wetterabhängiges Hobby. Deshalb wird Ihr Teleskop auch längere Zeit ungenutzt herumstehen.
  • Gibt es in Ihrer Nähe eine öffentliche Sternwarte oder einen Astronomieverein? Vielleicht können Sie dort vor einer Kaufentscheidung mal durch verschiedene Teleskope blicken und erfahrene Sterngucker um Rat fragen. 
  • Und nicht zuletzt: Wie groß ist das Budget, das Sie in den Teleskopkauf investieren möchten?


Es gibt Teleskope in verschiedenen Bauarten und Größen für unterschiedliche Bedürfnisse. Auch die Montierung muss zu dem passen, was Sie mit dem Gerät vorhaben. Deshalb sollten Sie sich vor einem Kauf gut informieren und, wenn möglich, in einem Fachgeschäft beraten lassen, anstatt schnell etwas über das Internet zu bestellen, mit dem Sie dann mehr Frust als Freude haben.

Wenn Sie schon eine genauere Vorstellung davon haben, welches Teleskopsystem für Sie infrage kommt, können Sie sich auch mal auf dem Gebrauchtmarkt nach etwas Geeignetem umsehen. Dort werden immer wieder gute und erprobte Geräte zu einem annehmbaren Preis angeboten.


Kann man sich ein Teleskop auch selber bauen?

Na klar! Sofern man das nötige Wissen und die handwerklichen Fertigkeiten dazu hat. Nicht wenige Astro-Begeisterte passen ihre Ausrüstung kreativ an ihre Bedürfnisse an, bauen sich eine eigene Gartensternwarte oder sogar ein Teleskop.